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Straßbura. — Straßen und Straßenbau.
Commandeur des königl. ungar. St. Stephan-Ordens und Größkreuz
des königl. sardin. St. Mauriz-, Lazarus- und des Constantin. St.
Georq-Ordens von Parma, k. k. wirkl. geh. Rath, dann Ehren«
mitglied der k. k. Akademie der Künste zu Mai land und der Ge,
sellschaft des Ackerbaues und der Künste zu L a i b a ch, stand bis zu
seinem 1830 erfolgten Tode an der Spitze des Guberniums zu Mai-
land. — Leop. Graf v.Sr. war k. k. Feldmarschall-Lieutenant inWien,
wu;de 179l Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 27; starb 1809.
Straßburg/ illyr. bischö'fl. Städtchen im Klagenfurter Kreise
Kärnthens, an der Mrk , mit 650 Einw., war bis 1737 die Residenz
der Bischöfe von Gurk. Es befindet sich hier das Collegialcapitel St.
N ic las , bestehend aus einem Propste, einem Stiftsdechant und 4
Canonicis. Auch hat St. ein 32 Klafter hoch liegendes bischösi. Schloß,
mit schöner Aussicht und ein bischöfi. Armenspital.
Straßen und Straßenbau. Die Länder des österr. Kaiser-
staate^ sind nach allen Richtungen durch zahlreiche und größtentheils vor-
trefflich gebaute St. durchschnitten, Schon Kaiser Car l V I . wendete
sein Augenmerk vorzüglich auf den Straßenbau. Unter ihm wurde die
große Straße durch die innerösterr. Gebirge erbaut, und mit groftem
Kunst- und Geldaufwands über den steilen Semmering, den hohen
Platsch, den steilen Pollana, den Loibel :c. geführt. In Croarien ließ
er ebenfalls eine sehr wichtige und merkwürdige Straße, die sogenannte
Carolinerstraße, zwischen Carlstadt und Fi um e anlegn. Sein
großer Enkel, Joseph I I . , ließ die weitläufige Handelsstraße von
Wien durch Mähren und Schlesien bis Lember^ Vänn von da einer-
seits bis Brody, andererseits durch die Bukowina bis in die Moldau
anlegen, so auch die noch jetzt unter deni Nahmen der Iösephinerstraße
bekannte Handelsstraße von Carl stadt bis Z engg in Croatien, auch
gründete er eine Straße inTyrol von dem h^hen Arlberge bis an die
Gränze der Schweiz. Nur allein in den
dem, ohne Ungarn und Siebenbürgen, berechnete man den Kostenbe-
trag der unter Joseph I I . gebauten St. auf mehr als 12 Millionen
Gulden. Noch wichtigere und überhaupt die bedeutendsten Straßenbau-
ten aber wurden unter Franz I. ausgeführt. Viele derselben hatten
die Umgebung oder Durchbrechung unzugänglicher Gebirge zur Folge;
Brücken und Bogen wurden über Wässer und Abgründe geworfen, Süm-
pfe trocken gelegt, und überhaupt keine Anstrengung noch Kosten ge-
scheut, um durch Herstellung bequemer St. dem inländischen, so wie
dem auswärtigen und Transitohandel neue Auswege, so wie kürzere und
wohlfeilere Richtungen zu verschaffen. Außerdem wurhen auch die altern
St. an beschwerlichen Stellen abgeleitet und in bessere Richtung ge-
bracht, und seit kurzer Zeit sind hier auch die ersten Eisenbahnen (s. d.)
auf dem Continente angelegt. Die wichtigsten, seit dem Regierungsan-
tritte des letztverstorbenen Kaiserö Franz unternommenen und ausge-
führten Strasienbauten sind folgende: In Niederösterreich: Die
Verbindungsstraße zwischen Krems und Znaym, welche 1833 vollen-
det wurde, und welche nicht nur den Vortheil einer bequemeren Verbin-
dung der nördlichen Provinzen des Kaiserstaates mit den südlichen ge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie