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Stuwer. — Sudeten. 235
Leider wurde er schon im Iuly I83l eines der ersten Opfer dieser ver-
heerenden Seuche. Sein Tod wurde von seinem Monarchen, wie von
der Armee, die ihm so Manches zu danken hatte/ auf d)s tiefste be-
trauert; Galizien segnet sein Andenken.
Stuwer, s. Feuerwerke.
Suchenwirth, pet., Bürger von Wien, Hausbesitzer am
Hof und historischer Dichter zu Herzog Albrecht's I I I . Zeiten. Seine
Muse hatte ihn größtentheils zu Besingungen der Heldenthaten österr.
Fürsten und Heerführer begeistert; auch beklagte er in seinen Gesängen
neben andern argen Zeichen der Zeit, daß in dem damahls Statt ge-
habten Zuge gegen die heidnischen Preußen, so mancher allzusehr nach
Pracht und Ritterruhm geizender Jüngling dort sein Leben aufopferte,
daß ferner so manches alle friedlichen Genüsse des Lebens reichlich befriedi-
gende Vermögen in diesem Kampfe versplittert wurde, und daß endlich
so viele junge Frauen Witwen geworden, oder jahrelang verlassen worden
seyen.Er starb um 1386, folgende histor. Gedichte im Manuscripte hinter-
lassend: Von den 5 Fürsten, Wilhelm und Leopold von Osterreich,
Cnl IV., Siegmund und Bernabo von Mailand. — Vom Herzog
Albrecht von Osterreich. — Von zweyen Päpsten. — Vom Krieg der
Fürsten und Städte..— Vom Herzog Albrecht und Leopold, und von
den Theilungen in Osterreich, dann von Albrecht's Kreuzzug nach
Preußen. Auch hinterließ S. ein Loblied auf die Liebe; Krieg der Liebe
und Schönheit; Lobgesang auf die heil. Jungfrau; Klaggesang auf
Teichner's Tod :c. Gottsched erneuerte zuerst das Andenken dieses
Dichters in seinem Büchersaale der schönen Wissenschaften. Seine aus
Handschriften der Hofbibliothek in Wien gesammelten Werke erschienen
durch A. Primisser herausgegeben, mit einem Wörterbuche begleitet,
Wien 1827. Der 14. Jahrgang der Wiener Jahrbücher der Literatur
enthalt eine lesenswerthe Abhandlung über S. und dessen Dichtungen.
Suczawa, Fluß, entspringt in der Märmaroser Gespanschaft
in Ungarn, und stießt durch den galiz. Kreis Bukowina in die Moldau.
Suczawa, galiz. königl. Stadt in der Bukowina, an der mol-
dauischen Gränze am Rande einer abgeplatteten Anhöhe und am Ab-
Hange derselben gegen den Fluh Suczawa, über welchen eine gedeckte
Brücke führt, hat in 761 meist ebenerdigen Hausern 4,312 Einwohner.
S. war ehemahls die Hauptstadt in der Moldau; man sieht noch Rui-
nen von Gotteshäusern und der Residenz der moldauischen Fürsten. —
Griechische Kirchen gibt es hier mehrere, ferner eine kathol. Pfarre,
eine Synagoge, eine Hauptschule und ein Districtsgericht. Die Ein-
wohner verfertigen jahrlich an 2,000 Stück Saffian- und Corduanle-
der/ bey 4,000 Stück buntfarbige Schürzen für die Moldau, gestreifte
keinenzeuge, Kotzen :c., und treiben einigen Speditionshandel zwi«
chen der Moldau und Siebenbürgen.
Sudeten, hohes weitläufiges Gebirge, welches das Königreich
Böhmen umgibt, und dasselbe gegen Osten von Schlesien trennt, gegen
Westen sich bis ins Voigtland, gegen Süden bis nach Osterreich, gegen
Norden bis nach Meißen, wo es die Gränze macht, sich erstreckt und in
verschiedenen Gegenden verschiedene Nahmen hat, z. B. : Mahrisches
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie