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262 Szt^ray, das Geschlecht.
nach dem kurz vorher (1055) von seinem Gebiether auf dem Berge Ti,
hon gegebenen Beyspiele, stiftete. — Drey wackere Söhne wurden
Stammhalter des edlen Geschlechtes/ das bald in verschiedene Zweige
sich theilend/ von den Besitzungen benannt ward. Iaco 11./ und An»
dreas kämpften mit in der Schlacht bey Laa im Marchfelde (1278),
die des Hauses Habs bürg Größe für immer entschied, und zeichneten
sich durch Großthaten eines tapferen Armes so vortheilhaft aus, daß
ihnen Ladislaus IV. alsobald nach der Rückkehr die Orte Petchen
und S tara in der Zempliner Gespanschaft schenkte. Auch finden wir
Andreas und seinen Bruder Ladislaus (1290) als Grafen von
Ungh. Noch höher hob ihn die Gunst des Königs im Verfolg, denn
als Krön-Mundschenk, nahm er (1291) Platz unter den hohen Reichs,
baronen. — Ladis laus ward durch seinen Enkel Pan kratz, der
seinen Taufnahmen in einen Familiennahmen umschuf, der Stifter des
Geschlechtes Po ngratz, das jedoch sich auch forthin von der Stamm-
burg Nagy-Miha ly schrieb, und durch dieses Unterscheidungszeichen,
von jenem gleichnahmigen uralten, und ausgezeichneten Geschlecht der
Po ngratz von S t . Nic las im Liptauer Comitate schied. — An-
dreas/ Sohn des L au re n z, war ein heftiger Mann, weit in der Ge-
gend gefürchtet, und was im Gefolge der Furcht nie fehlt, auch in
eben dem Maße gehaßt. Getreu an seinem König Ca r l I . hing G r eg o r,
desselben Laurenz Sohn, bey der großen zehnjährigen Fehde, die
von mächtigen Vasallen aufgeregt/ dieser Herrscher nur mit Mühe be-
schwichtigte. Jahrelang schwankte die Olücksschale unentschieden hin und
her, bis endlich die Schlacht bey Rocgony am Fluß Tarcza(1312)
des Königs Herrschaft für immer sicherte. Tapfer hatte Greg orin sel-
ber gefochten, sein Blut im Angesicht Carl's mutbig verspritzt/ und
zu dem Siege thatig beygetragen. — Iaco's I I . Enkel/ Erner oder
Ernö war (1344) Banus, allein von welcher Provinz, dürfte schwer
zu entscheiden seyn, da hierüber ausdrücklich genaue Daten mangeln, und
zu jener Zeit der Banate (von Machow, Zewr in , Temes) meh-
rere waren. Indeß nahmen doch seine Nachkommen von dieser Würde
die Veranlassung, sich Ban f f y , d. i. Söhne des Banus zu nennen,
und somit em neues Geschlecht zu gründen, das aber auch bis an die
spätesten Zeiten das Prädicat von N a g y - M i h a l y beybehielt, und.
somit keineswegs mit jenen mächtigen in den ersten Reichswürden glan-
zenden Banf fy vonAlso-Lin dva, noch mit jenen von Lossoncz zu
verwechseln ist. Erner's Sohn E öden war (1373) ein nicht unberühm-
ter Held in König Ludwig's I. Kriegszügen, und der Stammvater
des sich von ihm benennenden Geschlechtes E öd e n ffy, das nun bald nach
dem Großvater, bald nach dem VaterBa n ffy oderEö d>n ffy sich nann-
te, bis endlich im 16. Jahrhundert der letztere Nahme vorherrschend ward,
nachdem ihn Ladislaus Eödenffy als Zapolya's Oberfeldherr in
Siebenbürgen, spater Ferdin and's I. Vice-Woywode daselbst, durch
glänzende Thaten gegen die Türken (besonders 1552) zu hohen Ehren ge-
bracht hatte. Ein würdiger Erbe so wackerer Ahnen, und ruhmvoller Nach-
eiferer, auf der von ihnen oft und immer mit Auszeichnung betretenen
Heldenbahn, war Adalbert von Nagy-M iha ly und S. / Prior
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie