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Ungarn, I I . Geographie und Statistik. 495
den: Den Benedictinern, Prämonstratensern, Fran^iscanern, Ci<
sterciensern und Minonten. Schem nitz hateine Bergakademie, Wai»
tzen ein Taubstummeninstitut, Keszthely sein Georgicon (s. d.),
eines der besten ökonomischen Privatinstitute. Die Evangelischen und die
Reforminen haben akademische Gymnasien, Lyceen und andere G^n-
nasien, die nichtunirlen Griechen haöen ein Gymnasium und mehrere
Nationalschulen. (Vergl. die Arr. Gymn asien, Lyceen.) Das nngar.
Naiional-Museum sammelt alles auf U. in wissenschaftlicher Hinsicht
Bezug habende, ist aber keine Lehranstalt. Große öffentliche Bidliothe,
ken hat Pesth, Fünfkirchen, Er lau , Colocza, auchDebre«
czin und Saros-Parak. Die ungar. ge'e ree Gesellschaft hat ihren '
Sitz zu Pesth. Der Buchhandel ist vorzüglich zu Pesth und Preß«
bürg, seit einigen Jahren auch zu Kaschau sehr lebhaft. Das Mili-
timvesen ist unter das General-Commando zu Ofen gestellt. Die ganze "
Militärmacht des Landes besteht aus 15 Infanterie -, 12 Husaren-, 17
Oranzregimentern und 1 Artillerieregiment, dann 2 Garnison- und
Tschaikisten-Bataillons.In außerordentlichen Fallen stellen die Stande
deö Reiches aus eigenen Mitteln eine Insurrection. — Die Humanita'ts«
Anstalcen in U. theilen sich in die Sanitats- und andere wohlthätigen
An'lalten. Unter der Aufsicht der königl. ungar. Statthalterey stehen
alle Comitals- und Stadtphysicate des Königreichs; ein Protomedicus
jnN't zunächst die Aufsicht über die Krankenanstalten. Diese sind folgen-
de: Das Krankenhaus an der Universität zu Pesth, die Krankenspita-
ler der barmherzigen Brüder und der Elisabethinerinnen, das Bürger«
spital zu Pesth und die Heilungsanstalt für arme Staarblinde zu Pesth
vom Pesther und Ofner Frauenverein errichtet. Die Wohlthätigkeits-An«
stalten sind: Das Pensionsinstitut für Beamte, ihre Witwen und Waisen
in Ungarn zu Ofen, das genannte Taubstummeninstitut zu Waitzen,
die wohlthätigen Frauenvereine zu Ofen und Pesth, die Armeninsti-
tuie daselbst, die dirigirende Commissidn der Armenversorgungs-Anstal-
ten in Pesth und das Blindeninstitut daselbst. Übrigens befindet sich zu
Ofen ein Hospicium für schuldlos verarmte Bürger, ein Versorgungs-
institut für verarmre Donauschifffahrer; dann zu Pesth ein Siechem
institut und mehrere andere milde Stiftungen; zu Preßburg ein Ver-
ein der Künstler und Sprachlehrer zur Unterstützung ihrer Witwen und
Waisen und erwerbloser Mitglieder.—U. bat wie andere europäische Kö<
lngreiche, seine Reichs-Insignien oder Kleinodien, welche als sinnliche
Zeichen auf die Majestät oder höchste Gewalt und ihre einzelnen Rechts
im Staate hindeuten. Besonders gilt dieß von der ungarischen Reichs-
krone. Das Stirnband oder die untere Hälfte des halbkugelförmigen
Diadems soll nach Kol lar 1076 von Kaiser Michael Dukas dem
Konige Oeysa l. (beyde sind auf der Krone genannt und abgebildet),
aus Byzanz nach Ungarn geschickt worden seyn; die obere Hälfte hin-
gegen oder die zwey quer über einander liegenden Bogen, sollen Bruch,
stucke jener Krone seyn, welche nach alter gewöhnlicher Meinung Papst
Sylvester, 76 Jahre früher, dem heil. Stephan verehrt haben soll«-
^unst und Arbeit, Sprache, Schrift und Bilder sind auffallend auf
beyden Theilen unterschieden. In ein Futteral eingepackt, in einem ei"
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie