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weiblichen Arbeiten wie auch in der Musik Unterricht erhalten, und
worin die künstlichen von ganz Europa bewunderten Wachsblumen ver-
fertigt werden. Öffentliche Bibliotheken sind: l) Die Marcus-Biblio-
thek von 60,000 Bänden, worunter 5,000 Handschriften; 2) die
Bibliothek auf dem Lyceum; 3) in der Akademie der schönen Künste;
4) in dem Priester-Seminar (eine Stiftung des Patriarchen Mi l esi);
5) die Bibliothek der Armenier auf der Insel S.Lazaro mit armeni-
schen Handschriften und d»r berühmten armenischen Buchdruckerey. Un-
ter den Privatbibliotheken zeichnen sich vorzüglich jene in den Palästen
Manin und Ponte, dann Iustinian-Orsaro-Recanato aus. Der zum
Lyceum gehörige botanische Garten be»vahrt sehr viele einheimische und
ausländische Pflanzen. Außer dem besteht der einzige öffentliche Garten
((^lai-clin« puddüco) in der Nähe der Kirchen zu den heil. Joseph,
Peter und Paul mit einer entzückenden Aussicht auf das Meer, auf
die äußeren Inseln und die Stadt selbst. Linden, Pappeln und allerley
Buschwerk wechseln angenehm mit einander ab. Der dritte bedeutende
Garten ist am großen Canale, welcher Lustfahrern auf Gondeln einen
genußreichen Anblick gewährt. Ein geräumiger Garten findet sich am
Palaste Sangiantofetti-Valmarana; einige Garten sind noch an den
Gebäuden hinter dem Canale della Giudecca, und einige hinter der
ehemahligen Pamarchalkirche des heil. Pe ter di Castell o, welche von
der Marine benützt werden. DasLyceum schließt einen Saal aller physilal.-
mathematischen Instrumente in sich, welche für den Lycealunterricht nö-
thig sind. Im allgemeinen Krankenhause bey Sr. Johann und Paul
iä ein vortrefflicher Avparat der vorzüglichsten ärztlichen und w:mdärzt!>
chen Instrumente. Das Patriarchats-Gymnasium »lla salule, dann
die k. k. Gymnasien zu St. Johann von Lateran und zu St. Ca-
t h arina, ferner die Normalhauptschule, das k<k. Convict-Collegium,
verbunden mit dem Lyceum, dann das Collegium c^6 IVIai-tiiZ, sind die
Unterrichts- und Erziehungs-Anstalten für die männliche Jugend. Für
den Unterricht der weiblichen Jugend wird in den Collegien der Salesia-
nerinnen <^lle ^onceUe, an der Pfarre des Erzengels Ravh ael, bey
Sta. Lucia all« Ni-emne und deile Citells, gesorgt. Zu den Prioal-
unterrichts-und Privaterziehungs-Anstalten gehört dasKlosterderArmenier
(Mechicaristen) zu S. Lazaro. Endlich sind zu erwähnen die von dcn
Grafen Cavagni errichteten zwey Schulen zur Unterweisung armer
Kinder beyderley Geschlechts (5cuci!e (U darn^) in Religions« und
wissenschaftlichen Gegenständen. Das Patriarchat-Seminar alla salu^
sorgt für die Ausbildung der geistlichen Candidaien, auch besteht eine
Schifffahns-Schule oder Marine - Cade^en - Collegium (s. d.) zu V. Nebst
einem qrosien Militärspital sind CiviljVitälcr, Lazarethe und sonstige
öffentliche Verforgungshäuser vorhanden, die sich 'sämmtlich dln-ch ihre
Einrichtung auszeichnen. — Von gelehrten und Kunst-Instituten sind
Kunst
Gall stwerke sind von außerordentlichem Werthe. Für diese akademische
erie besteht ein eigener Conservator. Das k. t. italienische Institut
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie