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Übung in beyden Sprachen Stellen aus griechischen Autoren inS Lateini«
sche, und aus dem Lateinischen ins Griechische übersetzte. Nachdem er die
Humanitätsstudien beendet hatte, bezog er 1805 das evangelische Ly-
ceum in Hermannstadt, um hier die philosophischen und theologi,
schen Wissenschaften zu hören. Nach Vollendung des vorgeschriebenen
zweyjahrigen Curses der genannten Wissenschaften unterzog er sich 1807
einer rigorosen Prüfung vor dem Oberconsistorium der sächsischen Na-
tion. In demselben Jahre wurde ihm die Stelle eines öffentlichen Leh-
rers der Elemente der lateinischen Sprache an dem Lyceum in Her-
mannstadt übertragen. Nachdem er diese Stelle ein Jahr hindurch
bek eidet hatte, begab er sich 1309 zur Fortsetzung seiner Studien nach
Wien. Hier widmete er sich vorzugsweise dem Studium der semiti-
schen Sprachen. Nach einem dritthalbjährigen Aufenthalte in Wien be-
kam er 1812 den Ruf zur Professur der hebräischen, griechischen und
lateinischen Sprache und Literatur an dem Lyceum in Herm ann stadt,
welche Stelle er bis 1315 bekleidete. In diesem Jahre wurde er zum Con-
rector des genannten Lyceums ernannt, uyd vertauschte die philologische
Professurgegendieder philosophischen und mathematischen Wissenschaften.
Nachdem er das Conrectorat gegen 3 Jahre verwaltet hatte, wurde er
18l8 zum Rector des Lyceums erwählt, auf welchem Posten er mit den
VorleslMgen über Philosophie auch die über die verschiedenen Zweigeder
Theologie und über die politische Geschichte verband. Als 1821 für die
protestantischen Theologen im österr. Kaiserstaate eine höhere Bildungs-
anstalt in Wien gegründet wurde, ward ihm die ehrenvolle Bestim«
mung zu Theil, an derselben als Professor der biblischen Literatur für
die Theologen Augsb. Confession angestellt zu werden. Hier beschäftigte
er sich außer den Studien seines Faches mit der Sanscrit-Sprache und
Literatur, über welche Sprache er auch zuerst in Wien außerordentli-
che Vorlesungen hielt. Wiewohl seine gehäuften Berufsgeschafte ihm
wenig Zeit zu schriftstellerischen Arbeiten ließen, so sind doch bereits
mehrere Schriften von ihm im Drucke erschienen, und zwar:
inentatio lnstorica, Hua, Quantum linAuarum olientalium
liebeant, experitur, 2 Thle. Wien 1822—23. —
kistoi-ico - critica 6e I^2p50di8, eb. 1824. — De
priscae In^OluinÜnZuae, c^uam 3an5critnrn clicunt, cuin
, (Fsaecoruin, I^omanoi'um gtczue (^ermanorum 5erm0»
1,6, 1. Thl. eb. 1827. — Ioh. Wächter, a!s Mensch, als Dienerdes
Wortes un^ d der Kirche, eb. 133l. — Iac, Glatz, eine biographische
Skizze, eb. 1834. Zum Drucke fertig liegen 2 Preisschriften, deren eine
von der königl. Societat der Wissenschaften in Go t t in gen, die andere
von der ^cademie I^o^ale 6e5 ins^l-i^tion^ etc. in Pa r i s gekrönt
wurde. Die königl. Societät der Ä5issenschaften in G ö t t i n gen hatte
nähmlich l'832 einen Preis von 50 Ducaten auf die beste Abhandlung
„Über die Übersetzungen der griechischen Autoren in die syrische, arabi-
sche, persische und armenische Sprache" gesetzt, welcher Preis einstim-
mig der von W. eingeschickten Abhandlung zuerkannt wurde. 2 Jah-
re darauf, 1834, hatte die ^caliemic; des iiiäcri^tionZ et bellez-
in Pa r i s einen Preis von 1,500 Franken auf die beste Ver-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie