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hohen Markte befand, das Fischerthor genannt. 6) Die Werderbasiey
und 7) daS Werderthor. Dieje beyden Gegenstande hatten ihren Nah-
men von der Gegend dießseirs der Donau, nähmlich die jetzige Rossau:
im obern Werd, und jenseits der Donau, die Leopoldstadt im untern
Werd. Das Werderthor wurde zwar schon 1547 abgebrochen und ver-
schüttet, allein in spätern Zeiren wieder eröffnet., und Neuthor genannt,
daher auch die ehemahlige Werderbastey, jetzt die Neuthorbastey genannt
wird. 8) Die Elendoastey und der daranstoßende Bezirk wurde ehe-
mahls darum so genannt, weil daselbst nur sehr arme Leute wohnten.
Diese Gegend hat indessen den Nahmen Elend verändert, und heißt nun
Zeughausgaffe, die Bastey aber erscheint noch unter dem Nahmen:
Elendbastey. 9) Der Iudenthurm. Zu diesem konnte man durch die
Wipplingerstraße über die hohe Brücke zwischen dem obern Arsenale und
dem jetzigen k. k. Zeughause gelangen, er wurde aber später abgebro-
chen. 10) Das Schottenthor; dieses führte damahls durch einen großen
viereckigen Thurm, auf dessen Grundlage nun ein Wohngebäude über
diesem Thore erbaut ist. 11) Die Melkeroastey. 12) Die Lö'welbastey;
auf dieser ist jetzt eine der schönsten Promenaden W.'s angelegt. 13)
Das Burgthor und die darin liegeyde Bastey. 14) Die Augustinerba-
stey. 15) Die Heimers-, jetzt die Wafferkunstbastey, worauf nun der
grast. Erdödy'sche Pallast angelegt ist. 16) Das Körnerthor, jetzt
Kärnthnerthor, dieses erhielt seinen Nahmen ursprünglich von dem
Körner- und Getreidemarkte, welcher ehemahls in der Gegend der
heutigen Kärnthnerstraße gshalten wurde. 17) Das Stubenthor; diese
beyden Thore hatten ebenfalls große alte Thürme, deren Ursprung, so
wie viele andere Thürme, vorzüglich der Bidenhurm, noch von den
Zeiten der Römer hergeleitet werden, daher auch die Straße vom Kärnth-
nenhore bis zum Biberthurme die Rö'merstrahe genannt wurde. Diese
Straße wurde jedoch spater durch andere Nebengaffen verbaut, so, daß
jetzt nur noch ein kleiner Theil davon unter dem Nahmen Riemerstraße
besteht. Die Thürme am Kärnthner-und Stubenthore wurden 1547 abge-
brochen. Die Umgebungen der Stadt, als die heurige Roßau im obern,
und die Leopoldstadt im untern Werd, dieIägerzeile, auchVenedigerau ge-
nannt, waren zu dieser Zeit größtentheils von Fischern und Jägern be-
wohnt; auch fanden sich allda viele Lusthäufer und Garten der wohlha-
benderen Einwohner von W. Die Gegend der heutigen Wahringergasse,
Alseroorstadr und Iosephstadt bestand damahls bloß aus Waldern und
Weingarten, zwischen denen der sogenannte rothe Hof lag. Die jetzige
Vorüadr St. Ulrich war ein Dorf, welches Z aie m an ns brun n hieß,
und zu dem sogenannten Neudeggerhof gehörte. In der Gegend der
heutigen Laimgrube befanden sich längs dem linken Ufer des Wicnfiusses
mehrere Ziegelöfen, und über der Laimgrube mehrere Windmühlen. An
der Stelle des heutigen Vorstadtqrllndes Mariahülf lag das Dorf Sch off,
und nahe daran Gumpendorf, welches für eines der ältesten Orter
in der Nähe von W. gehalten wird. Auch die Wieden, welche damahls
bis an den Stadtgraben reichte, und wo das alre Bürgerspiml stand,
ist eine der ältesten Vorstädte W.'s. In der Gegend von Nitolsdorf
stand schon vor der ersten türtischen Belagerung ein Dorf, welches St .
Oeflerr.Nat. Encykl. Vd. VI. 7
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie