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126 W i e n .
Mar iahü l f dehnt sich im Norden der Wien vomGlacisbis zurMaria-
hillfer Linie aus, erstreckt sich nordlich gro'ßtentheils bis an die Maria-
hülfer Hauptstraße, zum Theil auch bis an die Siebensterngasse, und
besteht aus der bürgerlichen Vorstadt Laimgrube an der Wien, den
3 Freygründen Windmüh le , Magda le na gründ und Gum-
pendorf und dem herrschaftlichen Grunde Mar iahü l f . Davon hat
die Laimgrube 196 Hauser mit 8,994 Einw., Windmühle 108
Häuser mit 4,746 Einw., Magd al e nagrund 38 Hauser mit 1,264
Einw., G um pendorf 414 Häuser mit 12,894 Einw., und Mar ia -
hüls 149 Hauser mit !0,072 Einw., zusammen 905 Hauser mit 37,970
Einw. Der ganze Bezirk ist in 3 Pfarren getheilt: l) Die Vorstadt
Laimgrube zieht sich aus der Sliftgasse biz an die Wien, und ist
nur zum Theil regelmäßig angelegt; üre längste Straße ist die an der
Wien. Der südliche Theil liegt tief am Ufer der Wien, steigt aber dann
gegen Norden bis auf die Mariahülfenstraße, welche die größte, längste
und schönste Straße des ganzen Polizeybezirks ist, und 879 Kl. in der
Länge halt. Es besteht hier eine Pfarrkirche zum heil. Joseph, welche
3692 vollendet wurde, und im Ganzen nicht unzierlich ist. Eine bedeu«
tende Nebenkirche ist die an derselben Slraße, an der Ecke der k. k.In-
genieurs-Akademie siehende Kirche zum heil. Kreuz, seit 1736 erbaut;
den schönen Thurm baute Henr i c i ; das Gemälde am Hochaltar ist
von Heß, das obere von Huber t Maure r , die Geburt und die
Auferstehung Christ i an den Seirenaltaren von Vince nz Fischer.
Das größte Gebäude dieser Vorstadt ist die 2 Stockwerke hohe k. k. In -
genieurs-Akademie (s. d.), welche im Viereck erbaut, einen sehr geräu-
migen Hof einschließt, und an der Hauptfronte gegen die breite Stift-
gaffe mit Einschluß der eben erwähnten Kreuzkirche eine Länge von 123
Kl. hat. Neben diesem Gebäude befindet sich die Caferne der k. k. Hof-
burgwache; am Getreidemarkte die 1749 erbaute Infanterie-Caserne
und das magistratische Körnermagazin; am Glacis das k. k. Wagenholz-
magazin, näher gegen die Wien das große und schöne Theater an der
Wien, und nahe an der Wien das k. k. Heumagazin und das Wagen-
behältniß. 2) Der Freygrund Windmüh le , so genannt von den
Windmühlen, welche einst auf der hier befindlichen Anhöhe errichtet
lvcrden sollten, besteht aus 2 ziemlich weit aus einander gelegenen Par»
zellen, deren eine mit de.r Laimgrube gränzt, die andere aber auf3 Sei-
ten von der Vorstadt Gumpendorf eingeschlossen ist. Das größte Ge-
bäude der Windmühle ist das im ehemahligen Carmeliterkloster hinter
der Kircl^ S t . Joseph 1804 errichtete Zwangs-Arbeitshaus und Bes-
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hserungs-Anstalt.
3) Der Mag d a l en ag ru nd, der sich von der Wien
bergaufwärts zieht, hat einen sehr kleinen Umfang, und ist größten»
theils schlecht und unregelmäßig gebaut. 4) Gumpendor f dagegen,
welches sich von der Wien bis an die Mariahülferstraße und den Linien-
wall erstreckt, und von einem Mühlbache durchfiossen wird, ist einean-
genehme Vorstadt mit vielen schönen Gebäuden und Gärten; die Haupt-
straße ist zwar ziemlich krumm bis zur neuen oder Gumpendorfer Linie,
dafür sind mehrere andere Gassen ganz gerade, und der neue längs der
Linie angelegte Theil zeichnet sich durch Regelmäßigkeit aus. Die Gum<
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie