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1784 gegründete allgemeine Krankenhaus (s. Krankenhauser) , in
dessen hinterstem Theile das Irrenhaus (s. I r renhauser) angebracht
ist. An das allgemeine Krankenhaus und die Alsercaserne stößt das k. k.
Militärkrankenhaus, ein weit ausgedehntes Gebäude, 2 Stockwerke
hoch, mir mehreren mit Alleen besetzten Höfen und einer hübschen Haus-
capelle. In der Alsergasse findet man noch das Civil-Mädchen-Pensio-
nat (s. d.) und das mit einem Garten versehene Findelhaus (s. Fin-
del Häuser). In der Wahringergasse befindet sich vor dem Militär-
spttale das prachtvolle Gebäude der medicinisch-chirurgischen Iosephs-
akademie (s. d.) und auf einer kleinen Anhöbe das Lazareth, welches
sehr alt ist, und gegenwärtig einen Bestandtheil des allgemeinen Kran-
kenhauses bildet, und zur Irrenanstalt gehört. In der Carlsgaffe ist das
k. k. Waisenhaus (s. Waisenhäuser) mit einem großen Garten.
Noch ist die k. k. Gewehrfabrik anzuführen, welche am Glacis zu An-
fang der Währingergaffe ein großes Gebäude einnimmt. Unter den Pri-
vatgebäuden ist das dem Fürsten Eszterhäzy gehörige sogenannte
rothe Haus eines der größten, indem es 3 Hofe, 20 Treppen, 150
Wohnungen, die fürstl. Bibliothek, eine Reitschule und viele Stallun«
gen und Wagenbehältnisse enthalt. Außerdem sind in dieser Vor-
stadt noch zu erwähnen: Das gräfi. Sch ö nb orn'sche Gebäude in der
Herrengasse mit schönem Garcen, das schöne fürstl. L iechten stein'-
sche Gebäude mit großen Gartenanlagen daselbst, das im einfachen schö-
nen Styl neuerbaute fürstl. Dietr ich stein'iche Gartenpalais in der
Wahringergasse, die von Dr. Ha kl ik fortgeführte Kl inko w strom'sche
Privat-Erziehungs-Anstalt mit Hauscapelle und Garten; auch enrhälc
diese Vorstadt eine bedeutende Fayence , Bimsstein und Bleystiftfabrik,
mehrere Buchdruckereyen :c. 2) Der Michaelbeuern'sch e Grund,
vom Stifte Michaelbeuern, der ehemahl.Grundherrschaft, so genannt,
erstreckt sich vom linken Ufer des Alserbaches bis an den Linienwall und den
Wahringerbach, und ist größtentheils noch in der Bildung begriffen.
Dieser Grund schließt eine große Ziegelbrennerey und viele Felder ein,
welche uncer der Benennung: „Auf der Siechenals in den obern und
untern Gottesbergen" bekannt sind; ein Theil, der zunächst an den Al-
serbach gränzt, ist bereits in rechtwinkelige Gassen abgetheilt. Es ist
hier zu bemerken ein k. k. Armenversorgungshaas am Alserbache, weiter
aufwärts an demselben Bache das bekannte Brünneldad mit Garten,
und in der Wachsoleichgasse eine bedeutende Seidenmanufactur. 3)
Bre i ten fe ld , eine der neuesten und regelmäßigsten Vorstädte, wird
östlich und südlich von der Iosephstadt, westlich vom Linienwall und
nördlich von der Alservorstadt begränzt; sie har gerade, sich in rechten
Winkeln durchschneidende Gassen, 2 schöne Platze in Gestalt länglicher
Vierecke mir öffentlichen Brunnen und meist nexe gut gebaute Häuser.
Es bestehr hier eine Privarzeichnenschule, eine Wagen- und Gewicht-
fabrik , em öffentlicher Tanzsaal :c. — V I I l . Der Polizeybezirk
No ssau umfaßt den nördlichsten Theil der Vorstädte am rechten Ufer
des Donaucanals vom Glacis bis an das Ende der Spittelaue, und be-
greift die bürgerl. Vorstädte Rossau und A l thann , die städtischen
Freygründe Thury und Him m el pfo r tgr u nd und den fü
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie