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W i l d o n. — N) i I f l i n g. 151
w«vf über verschiedene aus den Wildensteinern entstandene andere Fami-
lien. — 8tu6iuln numismatiouln, diploinaticum, moM2Nt>iogi-
U)ildon, stcyermärk. landesfürstl. Markt von 625 Einw.imGra?
tzer Kreise, ein ansehnlicher Ort an der Mur, aber todtenstill. Auf dem
1,764 W. Fuß über dem Meere erhabenen Wildonerbsrg sieht man die
Trümmer der alten Burg Ober-Wildon, des Ahnensitzes der Herren
von Wildon, deren Geschlecht unter den Edlen Steyermarks als eines
der ersten glänzt. Die beyden Endethürme, welche nur mehr zur Hälfte
stehen, zeugen noch von dem grosien Umfange, den diese Burg einst ge-
habt haben muß; zerstreute bedeutende Mauerreste verkünden die gesun-
kene Herrlichkeit. Am besten erhalten streckt Ober-Wild on von seinen
zahlreichen Gebäuden nur noch einen großen viereckigen Thurm von sei-
nem Bergesgiebel in die Höhe.—Am Wildonerberge endet sich das Gra-
tzerfeld, und südlich von demselben beginnt das Leibnitzerfeld (s. d,)
Wildon, die Herren v., waren Erbmarschälle in Steyermark.
Von ihnen erscheinen Menhard um 1120, Herant (Minnesänger)
1120, Hermuth 1130,Hartneid 1137,Hermann 1202;Hart-
neid war 1203 Bischof zu Gurk. Ferner erscheinen Heinrich 1230,
Ulrich 1249, Conrad 1250; Leuthosd^ vermählt mit Agne s v.
Liechtenstein 1240, starb 1249. Hera nt v. W. war 1203 Landes-
hauptmann in Steyermark, 1209 mußte Hartneid v. W. Eppen-
stein, Rad kersb urg und Gleichenberg an König Ottoka r we-
gen einer Verschwörung abtreten, und wurde 6 Wochen in Prag ge-
fangen gehalten. Ulrich v. W., der letzte feines Stammes, starb 1314.
Leuthold v. W. stiftete 1249 das Stift zuStainz.
Wildungsmauer, sehr altes niederösterr. Dorf im V. U. W. W.,
am erhöhten Ufer der Donau, mit 340 zum Theil croatischen Einw.
Man sieht hier noch Spuren der alten Römerschanzen oder des Donau-
limes von Carn unt hinauf gegen ^6Huin0cUo, Villa ( ^ i , ^.la
Nova und Vindttkona. .
wilsiing, Ign. Richard, k. k. Rath und Vorsteher des Bücher-
Revisionsamtes zu Prag, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften/
ward geboren zu Grätz am 1. Aug. 1759- Den ersten Unterricht er-
hielt W. in seiner Vaterstadt, studirte hier die Humanioren; Philoso-
phie, Machematlt und Physikander dasigenUniversität; hieraufdieJu-
risprudenz, und setzte diese Studien dann privatim zu Wien und
Prag fort. 1732 betrat W, als öffentl, Lehrer an der Hauptschule am
Tein zu Prag seine Laufbahn, wurde 1734 als ordentl. Lehrer der deut-
schen Sprachlehre, der Einleitung zum Latein, und des bürgcrl. Geschäfts-
styls an der Prager k. k. Normalschule angestellt, und 1737 zum k. k.
Schulen-Kreiscommissär befördert. 1793 ward er zur damahls bestande-
nen nach Wien beruft... 1799 kehrte
er wieder nach Böhmen zurück, und wurde 1305 zum zweyten Kreis-
commissär ernannt, und blieb dem Kaurzimer Kreisamre zugetheilt. 1811
wurde er zum ersten Kreisconnnissär, 1314 zum böhm. Gubernialse-
cretär, und 1324 zum Vorsteher, des Bücher-Revisionsamtes befördert.
Er starb zu Prag den 22. Dcc. 1327. W. schrieb unter Andern :Kalen-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie