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sophie und die Rechte aber an der Universität zuWien, wo er 1304 zum
Doctor der Rechte promovirt wurde. Während er sich mit Ertheilung des
Privatunterrichtes, und der Rechtspraris beschäftigte/ wurde er 1806 zum
Professor des römischen und. vaterländischen bürgerlichen Rechtes an dem
damahligen Lyceum zu Lemberg ernannt, und 1810 nach der Einfüh-
rung des noch jetzt bestehenden juridischen Studien-Planes wurde ihm der
Vortrag über das österr. bürgert. Recht zugewiesen, der ihm auch nach sei<
ner, 1327 erfolgten Übersetzung an die Universität inWien blieb. Nebst
feinem Lehramte wurde ihm 1310 auch^das galizische Bücher-Revisions«
amt übertragen, dem er bis zu seiner Übersetzung nach Wien vorstand.
Nach der 1317 erfolgten Erhebung des Lyceums zu Lemberg zur Uni-
versität wurde er für das Schuljahr 13 l 9 zum Nector derselben erwählt/
und erhielt im nähmlichen Jahre die Auszeichnung, daß sein Bildnis; auf
Veranstaltung seiner Zuhörer gemalt, und in dem Senats-Sitzungs-
saale den dort schon befindlichen Porträten mehrerer der früheren Univer«
sitats-Rectoren angereiht wurde. Sein Bestreben, die wissenschaftliche
Ausbildung der,Jugend zu befördern/ wurde auch außer dem Kreise der
Unterrichtsanstalt anerkannt. 1322 wurde ihm, in Rücksicht der sich im
Lehramts erworbenen Verdienste, vom Kaiser der Titel eines k. k. Rathes
und 1331 der Titel und Rang eines wirkl. k. k. Regierungsrathes tarfrey
verliehen. Der Magistrat zu Lemberg verlieh ihm noch kurze Zeit vor
seiner Abreise von dort das Lemberger Ehrenbl':rgerrecht, und ließ ihm das
Diplom hierüber durch eine Deputation des Stadtmagistrates zustellen.
In Wien wurde er gleich im ersten Iahrenach seinem Beytritte zu der
allgemeinen Witwen- und WaiselnPensions-Anstalt, zum Mitgliede des
Ausschuffes/ und das Jahr darauf zum Directwns-Assessor dieser Anstalt
gewählt und nimmt nun als solcher an den Geschäften derselben fortan
thätigen Antheil. Seit 1329 wird er auch als Büchercensor verwendet/
setzt aber dessen ungeachtet die literarischen Arbeiten fort/ durch welche
er sich schon in Galizien als Schriftsteller bekannt machte. Nebst mehre«
ren Aufsätzen/ welche von ihm in den von dem Appellations-Vicepräsi-
denten C. I. v. Pratobevera herausgegebenen Materialien für Ge«
setzkunde und Rechtspflege, und in der von dem Prof. Wagner gegrün-
deten Zeitschrift für österr. Rechtsgelchrsamkeit und politische Aesctzkunde
erschienen, gab er bisher im Druck heraus: Die lateinische Übersetzung
des gegenwärtig bestehenden allg. bürgert. Gesetzbuches, welche später
über Auftrag der k. k.„ Hofcommission in Iustizgesetzsachen von ihm ver«
bessert/ als amtliche Übersetzung 1317 in der k. k. Hof- und Staatsdru«
ckerey herausgegeben wurde. — 1322 entwarf er einen Plan zu einer/
alle Zweige der Civil-Gesetzgebung umfassenden Sammlung der für Ga-
lizien erlassenen Gesetze und Verordnunaen; da aber die Herausgabe der«
selben Schwierigkeit fand/ beabsichtigte er die Umarbeitung derselben m
ein Handbuch der politischen und Iustiz-Gesetzkunde, von welchem aber
nur diel. Abtheilung: Darstellung der Organisation und Verwaltung der
Königreiche Galizien und Lodomerien / Lemb. u. Tarnow 1326/ erschien.
In Wien gab er heraus: Systematische Darstellung der in den altösterr.
deutschen Provinzen bestehenden, die öffentlichen Beamten als solche,
betreffenden Gesetze und Verordnungen/ 1829. — Handbuch der Justiz«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie