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1,68 Wi t tmannzu Denglaz, A. Rit t . v-—N)ittmann, Mich. F.
w i t tmann zu Denglaz, Ant. Ritter v., Oberregent der
sämmtlichen ungarischen, galizischen, schlesischen und mährischen Güter
des Erzherzogs Carl Ludwig, Landstand in Böhmen, Mähren und
Schlesien, Beysitzer mehrerer Gesvanschaflen und Mitglied vieler in-
und ausländischen ökonomischen Gesellschaften, einer der verdienstvoll-
sten neueren Ökonomen, ist geboren den !^6. Oct. 177l) zu S t .
Bernhard in Niederösterreich. Nach vollendeten Humauitäts- und
juridischen Studien widmete er sich der Rechtspflege, bald jedoch, einer
unwiderstehlichen Neigung folgend, ausschließend der Landwirthschaft.
1795 —1300 verwaltete er kleine Justiz- und Wirthschaftsämter, be-
sorgte verschiedene Inspectionen und ließ sich auch die Bewirthschaftung
.seines eigenen Besitzthumes, d.e,s Freybofes zu Enzesfeld sehr angele-
gen seyn, sich dadurch gleichsam für die Administrationsgeschäfte großer
Güter und Domainen vorbereitend. 18l)l übernahm er contractmaßig
die Administration der freyh. B r a un'schen Herrschaft Ios lowi tz in
Mähren, mit den Herrschaften Sch öna u, E.nz es f.eld und Thore-
sien feld auf lO Jahren bis zur vollendeten Organisirung. Nebsibey
versah er noch fortwabrend mehrere Nebeninspectionen über mährische,
böhmische und schlesische Güter. 131 l,berief ihn Herzog Albrecht von
Sachsen-Teschen zur Übernahme, der. Administration der herzogt. Kam-
mergüter in Schlesien, welchen Ruf er einem fast gleichzeitigen als Hof«
rath und Kanzler des Fürst-Erzdischofs von Olmütz, Grafen v. T r autt<
mansdorff vorzog, und sich unverweilt zum Antritte dieses Amtes
nach Teschen begab. Schon 13l3, nach kaum zweyjähriger thätiger
und wirksamer Verwaltung ernannte ihn Herzog Albrecht zum Ober-
regenten seiner sämmtlichen ungarischen, schlesischen> mährischen und ga»
lizischen Güter, in welcher Eigenschaft er auch nach des Herzogs Tode
von dessen Erben, dem Erzherzoge Car l bestätigt wurde, und welche
wichtige Stelle W. noch gegenwärtig mit großer Umsicht und auf das
ausgezeichnetste bekleidet. Viele Verdienste erwarb sich W. in der lanqen
Zeit seinerAmtsführung durch die zweckmäßigsten und erfolgreichsten Ein«
richtungen und Verbesserungen in den weitläufigen Gütern des Erzher-
zogs/ so z. B. durch Austrocknen großer Sümpfe auf dessen Herrschaf-
ten in Ungarn, wodurch ungeheure Strecken Landes für die Belvirch-
schaftung gewonnen wurden, Veredlung und Vermehrung der Schaf-
zucht, Erweiterung und zweckmäßige Behandlung der Forstwirth-
schaft :c. Die wichtigen Resultate seiner Bemühungen und vieljahrigen
Amtsleistung hat er in seinen gediegenen: Landwirtschaftlichen Heften,
zunächst für die Beamten der erzherzoglichen Güter und für die Zög-
linge des Altenburger Institutes (8 Hefte, Wien 1823—32, wovon
einige wiederholt gedruckt wurden), klar und faßlich dargestellt. Außer-
dem gab er im Drucke heraus: Auf Vernunft,/ Natur und Erfahrung
gegründete Ermahnungen an das Landvolk. — Über die lombard. Wiesen-
verbesserung, Wien 1306, 2.Aufi. eb. 13l1. —Über die Stallfütterung
der Schafe, nebst andern ökonomischen Aufsätzen.
w i t tmann . Mich. Ferd., Professor der Anatomie, und Pri-
mararzt bey dem Militarspitale zu Klagen f ü r t , ausgezeichneter
Wundarzt undAnatom, war geboren den 16. Nov. 1755 zu Fürsten-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie