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173 Wohl leben.^ Wohlthätigkeits-Anstalte»^
tigsten Verdienste sein Leben aus. Durch seine thätige Verwendung
wurden 1804 nach dem Wunsche der Wiener-Neustadter Bürger die
Oymnasialschulen wieder hergestellt/ die Besetzung der verschiedenen
Lehrkanzeln den 4 inNiederösterrcichkestebendenCister i^enserstiftern vom
Kaiser Franz anvertraut, und W.'s Leitung Alles untergeordnet. Auch
ist vorzüglich seinem Eifer die Errichnnig und Feststellung der theolog.
Lehranstalt m Heil ig e n kreuz für die Cleriker besagter 4 Stifter zu
verdanken. Bey den feindlichen Invasionen 1805 und 1809 hatte er,
sowohl für sein Stift als auch für die Bürger von Wiener-Neustadt
manche Gefahr abgewendet, so, daß er durch sein würdevolles Beneh,
men selbst dem Feinde Achtung einflößte, und Vandamme ihm ein
Schreiben zurückließ,, das ihn gegen jede Unbill, von Seite der Fran,
zosen schützen sollte. Schon 1797/ als sich B onapart e., durch Steyer-
mark der österr. Gran;e näherte, hat W., in glühender Liebe für sein
Vater!and, dem Magistrate von Wiener-Neustadt einen Aufruf
zu einem allgemeinen Aufgebothübergeben, mit welchem 2 Deputirte nach
Wien zu dem damahligen Regierungs-Präsidenten, Grafen v. Sau-
ra!ll, eilten, das Aufgeboth fand darauf wirklich Statt. 1309, von
eben diesem patriotischen Eifer beseelt, hat W. die in P r eßbnrg ver,
sammelten Stände Ungarns, ungenannt durch einen in latein. Sprache
verfaßten Aufruf zur Rettung Österreichs aufgebothen, welcher Aufruf
dann gedruckt im ganzen Lande circulirte. Auch hat er, als Verordne»
ter der niederö'sterr. Stande, wahrend der 6 Jahre seiner Amtsführung
dem Stgate wesentliche Dienste geleistet. Edel benahm er sich bey dem schreck-
lichen Brande, welcher im Herbste 1334 ganz Wiener-Neustadt
verheerte , .ha .so viele Bewohner, obgleich das Kloster selber durch
das Feuer einen Theil seiner Gebäude einbüßte, in demselben Unterkunft
und Verpflegung fanden. Er starb den 4. Jan. 1836 im 80. Jahre.
Wohlleben, Stephan Edler v., Ritter,des königl.-ungar.
St^ Stephan-Ordens, Inhaber, des silbernen Civil-Eh:renkreuzes,k. k,
niederosterr.! Regierungsrath, Bürgermeister der Haupt- und Residenz-
stadt W i.e n, Oberst des Bürger - Regiments, Ehrenmitglied der k. k.
Akademie der bildenden Künste in Wien, war 1751 daselbst geboren.
1771 wurde er Accessist im Wiener Unterkammeramte und 1781, als
man das Unterkammeramt regulirte, dem Unterkümmerer V aleri als
Adjunct beygegeben. 1734 erhielt W. nach der Iubilirung/Valeri's
die Stelle als wirkl. Stadt Unrerkämmerer, und 1739 den k. k. Raths-
titel. 1301 wurde er zum Stadt-Oberkämmerer befördert. In demsel-
ben Jahre erhob ihn Kaiser Franz in den Adelsstand. NachH ö r l's (s. d.)
Iubilirung 1804 ward W. die Bürgermeistersstelle in Wien zu Theil.
1810 ward ihm der Charakter eines wirkl. Regierungsrathes beygelegt.
1814 wurden seine Verdienste mit dem Ritterkreuz des königl.-ungar.
St. Stephan-Ordens, und 1315 mit dem silbernen Civil-Ehrenkreuze
helohnt. Den 12. Oct. 1821 feyerte er seine üOjährige Dienstzeit. W.
starb den 30. Iuly 1323.
wohlthätigkeits-Anstalten, s. Armeninstitut, Augen-
krankeninstitut, Ausstattungsstiftungen, Blindeninstitute,
Civil-, pensions- und versorgungo-Institute, Findelhau-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Volume 6
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe W-Z
- Volume
- 6
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 668
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie