Page - 17 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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12 % - [vgl. Biffl 2006a, 8), gilt seit der Erweiterung der Europäischen
Union im Jahr 2004 als ein Hauptzielland für Migrantinnen. [vgl. Buchan
2006, 43) Schon in der Vergangenheit ließ sich eine verstärkte Migration
in Gesundheitsberufen, im Speziellen von diplomiertem Krankenpflegeper-
sonal, vor allem von den Philippinen, beobachten. Neuere Zahlen belegen,
dass bereits im Jahr 2001 6,75 % des diplomierten Krankenpflegeperso-
nals, das heute in Österreich arbeitet, aus dem Ausland stammte, davon
wiederum 29 % aus Bosnien-Herzegowina, 13,4 % aus Rumänien und
11,6 % aus Kroatien. [vgl. Simoens et al. 2005, 35) Dies lässt den Schluss
zu, dass Migration innerhalb von Europa bedeutend ist, auch wenn in
diesen Zahlen nur jene Migrantinnen in die Statistik aufgenommen sind,
die zum Zeitpunkt der Befragung keine österreichische Staatsbürgerschaft
besaßen. Damit wird das Bild des tatsächlichen Migrationsausmaßes ver-
fälscht, da Österreich bereits seit Jahren Zielland von Pflegekräften aus
dem Ausland ist. [vgl. unter anderen Kurier Wien, 30. Mai 2004; Witt-
mann 2005]
Bis jetzt hat sich die Forschung sehr stark auf die allgemeinen Auswirkun-
gen von Migration auf Österreich konzentriert [siehe unter anderen Hof-
bauer 2004; Biffl 2005; König, Perchinig 2005; Biffl 20066], ohne jedoch
diese auf bestimmte Berufsgruppen einzugrenzen. Eine Ausnahme bildet die
24-Stunden-Pflege/-Betreuung, die in den letzten Jahren verstärkt Aufmerk-
samkeit auf sich zog. [siehe unter anderen Rudda, Marschitz 2006; Schmid
2006; Schmid, Prochazkova 2006; Rupp, Schmid 2007) Weitere Literatur
beschäftigt sich mit der möglichen Ausbildung und Berufstätigkeit von Mi-
grantinnen im Bereich der Pflege in Österreich. [vgl. Carrington et al. 2005;
Lang, Peham 2006] Bis dato gibt es jedoch kaum Literatur, die sich mit der
Migration von Pflegekräften nach Österreich - mit Ausnahme der Migra-
tion von Pflegekräften im Bereich der 24-Stunden-Pflege/-Betreuung - aus-
einandersetzt. Diese Lücke soll nun mit der vorliegenden Arbeit erstmals
geschlossen werden.
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien