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Sozial interagierende Roboter in der Pflege
aber nach kurzer Zeit ihren Reiz fĂĽr den Nutzer. Wichtiger fĂĽr die Akzeptanz von Robo-
tern ist deren Fähigkeit, mit Menschen auf sozial angemessene Art und Weise zu inter-
agieren.
Ein langfristiges Ziel ist das Herstellen einer Beziehung zwischen Mensch und Robo-
ter. Dies wird begünstigt durch eine attraktive Roboterpersönlichkeit, die die Interaktion
interessanter gestaltet und erstrebenswerter macht (Breazeal 2004). Persönlichkeit
umfasst Charakter, Verhalten, Temperament, Emotionen sowie mentale Eigenschaften
des Menschen. Um diese Merkmale zu kategorisieren, hat sich in der Psychologie die
„Big-Five“-Taxonomie (McCrae und Costa 2008) bzw. das „Fünf-Faktoren-Modell“
etabliert, wobei Persönlichkeit durch fünf Dimensionen beschrieben wird: Offenheit,
Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Für den Ausdruck von Persönlichkeit stehen der Maschine ähnliche Möglichkeiten
zur Verfügung wie dem Menschen. Zum einen spiegelt sich Persönlichkeit wesentlich in
der Sprache wider, sodass mithilfe natĂĽrlichsprachlicher Generierung Formulierungen
entsprechend der Ausprägung der fünf Dimensionen gebildet werden können (Mairesse
und Walker 2011), zum anderen stehen auch – je nach Verkörperung des Roboters –
Mimik und Gestik zur Verfügung. Auch die Kombination von beidem – verbalem und
nonverbalem Verhalten – wurde bereits für virtuelle Charaktere untersucht (Walker et al.
2014). Der Ausdruck von Persönlichkeit auf Basis von natürlichsprachlicher Generierung
fĂĽr einen sozialen Roboter kommt beispielsweise bei Ritschel et al. (2017) zum Einsatz.
4.2.2 Sozial- und emotionssensitive Roboter
Die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen und Emotionen anderer Men-
schen einzufĂĽhlen, ist nicht nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation wichtig,
sondern sollte auch bei der Entwicklung sozialer Roboter berĂĽcksichtigt werden. Zwar
können Maschinen keine echte Empathie fühlen, dennoch sollten sie dazu in der Lage
sein, ein entsprechendes Verhalten nachzubilden. Zu dieser Aufgabe gehört zunächst
das Wahrnehmen des menschlichen emotionalen Zustands, etwa auf Basis sozialer Sig-
nale, die beispielsweise mithilfe von Video- oder Audiodaten erfasst werden können.
Anschließend sollte eine adäquate Reaktion gezeigt werden, in der der Roboter selbst
Zeichen von Empathie zum Ausdruck bringt. Neben dem gezielten Einsatz von Emotio-
nen gehört auch das Zeigen von Verständnis dazu. D. h., der Roboter muss Situationen
aus der Perspektive eines Nutzers bewerten, um dessen Emotionen zu verstehen.
Um eine Verbindung zum Menschen herstellen und aufrechterhalten zu kön-
nen, sollten soziale Roboter dazu in der Lage sein, Interesse am Fortgang einer Inter-
aktion zu zeigen und zu demonstrieren, dass sie dem Verlauf der Kommunikation
folgen. Im Idealfall sollten Roboter ihre kommunikativen Verhaltensweisen an denen
des Menschen ausrichten, wobei der gemeinsame Redehintergrund stets aufs Neue
bestätigt und abgesichert wird. Dies erfordert den gezielten Einsatz verbaler und
nichtverbaler sozialer Signale wie etwa das Herstellen von Blickkontakt, Nicken oder
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