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674 Sozial interagierende Roboter in der Pflege aber nach kurzer Zeit ihren Reiz für den Nutzer. Wichtiger für die Akzeptanz von Robo- tern ist deren Fähigkeit, mit Menschen auf sozial angemessene Art und Weise zu inter- agieren. Ein langfristiges Ziel ist das Herstellen einer Beziehung zwischen Mensch und Robo- ter. Dies wird begünstigt durch eine attraktive Roboterpersönlichkeit, die die Interaktion interessanter gestaltet und erstrebenswerter macht (Breazeal 2004). Persönlichkeit umfasst Charakter, Verhalten, Temperament, Emotionen sowie mentale Eigenschaften des Menschen. Um diese Merkmale zu kategorisieren, hat sich in der Psychologie die „Big-Five“-Taxonomie (McCrae und Costa 2008) bzw. das „Fünf-Faktoren-Modell“ etabliert, wobei Persönlichkeit durch fünf Dimensionen beschrieben wird: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Für den Ausdruck von Persönlichkeit stehen der Maschine ähnliche Möglichkeiten zur Verfügung wie dem Menschen. Zum einen spiegelt sich Persönlichkeit wesentlich in der Sprache wider, sodass mithilfe natürlichsprachlicher Generierung Formulierungen entsprechend der Ausprägung der fünf Dimensionen gebildet werden können (Mairesse und Walker 2011), zum anderen stehen auch – je nach Verkörperung des Roboters – Mimik und Gestik zur Verfügung. Auch die Kombination von beidem – verbalem und nonverbalem Verhalten – wurde bereits für virtuelle Charaktere untersucht (Walker et al. 2014). Der Ausdruck von Persönlichkeit auf Basis von natürlichsprachlicher Generierung für einen sozialen Roboter kommt beispielsweise bei Ritschel et al. (2017) zum Einsatz. 4.2.2 Sozial- und emotionssensitive Roboter Die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen und Emotionen anderer Men- schen einzufühlen, ist nicht nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation wichtig, sondern sollte auch bei der Entwicklung sozialer Roboter berücksichtigt werden. Zwar können Maschinen keine echte Empathie fühlen, dennoch sollten sie dazu in der Lage sein, ein entsprechendes Verhalten nachzubilden. Zu dieser Aufgabe gehört zunächst das Wahrnehmen des menschlichen emotionalen Zustands, etwa auf Basis sozialer Sig- nale, die beispielsweise mithilfe von Video- oder Audiodaten erfasst werden können. Anschließend sollte eine adäquate Reaktion gezeigt werden, in der der Roboter selbst Zeichen von Empathie zum Ausdruck bringt. Neben dem gezielten Einsatz von Emotio- nen gehört auch das Zeigen von Verständnis dazu. D. h., der Roboter muss Situationen aus der Perspektive eines Nutzers bewerten, um dessen Emotionen zu verstehen. Um eine Verbindung zum Menschen herstellen und aufrechterhalten zu kön- nen, sollten soziale Roboter dazu in der Lage sein, Interesse am Fortgang einer Inter- aktion zu zeigen und zu demonstrieren, dass sie dem Verlauf der Kommunikation folgen. Im Idealfall sollten Roboter ihre kommunikativen Verhaltensweisen an denen des Menschen ausrichten, wobei der gemeinsame Redehintergrund stets aufs Neue bestätigt und abgesichert wird. Dies erfordert den gezielten Einsatz verbaler und nichtverbaler sozialer Signale wie etwa das Herstellen von Blickkontakt, Nicken oder
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Pflegeroboter
Titel
Pflegeroboter
Autor
Oliver Bendel
Verlag
Springer Gabler
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-22698-5
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
278
Kategorie
Technik
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