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Olesya
Bobrik286
durchlebte, veränderten sich 1933/34 die Verhältnisse grundlegend. Obwohl die
Sowjetunion auch nach 1933 diplomatische Beziehungen sowohl zu Deutsch-
land als auch zu Österreich aufrechterhielt, bewegte sie sich durch die Realisie-
rung des Konzepts eines stalinistischen Staatswesens, durch die Errichtung des
Sozialismus „mit der Arbeitskraft eines Landes“,53 in internationale Isolation. In
der Folge blieben für lange Zeit die Kontakte der UE zu sowjetischen Musikern
unterbrochen. Erst durch die Zusammenarbeit des Wiener Verlags mit einer
neuen Autorengeneration aus dem Gebiet der (ehemaligen) UdSSR, darunter
Edison Denisov, der nach 1989 die 1932 aufgelöste ASM neu begründete, Arvo
Pjart und Rodion Ščedrin, konnte ein beinahe vergessenes Kapitel der Verlags-
geschichte wieder aufgegriffen werden.
53 Die erste Resolution, die die Möglichkeit und Notwendigkeit der Errichtung des
Sozialismus durch die Arbeiterschaft eines Landes annahm, wurde auf Initiative Sta-
lins bereits im April 1925 auf der XIV. Parteikonferenz beschlossen. Später griff er
in Auseinandersetzungen mit seinen politischen Opponenten mehrmals auf diese
Resolution zurück.
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Title
- Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
- Subtitle
- Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Author
- Primus-Heinz Kucher
- Editor
- Rebecca Unterberger
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-631-78199-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 466
- Category
- Kunst und Kultur