Page - 33 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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einer Reihe von Skizzen das neue Vorprojekt, wobei Rektor Postuvanschitz mit
Befriedigung feststellte: In demselben ist der Standpunkt der Hochschule
dem Wesen nach in allen wichtigen Punkten zum Durchbruch gelangt: die
nur durch Feuermauern getrennten „Pavillons“ sind aufgebgeben, die Anord-
nung von Räumen einer und derselben Lehrkanzel übereinander ist tunlichst
vermieden, die grundsätzliche Trennung der Lehrkanzeln für vorbereitende
Fächer von den übrigen und die Schrägstellung der Front an der Ecke Lessing-
Mandellstrasse sind beseitigt.
Auch „Einzelmängel“, die von den jeweiligen Lehrkanzeln beanstanden worden
waren, schienen inzwischen behoben. Den Vorentwürfen nach sollte das
Hauptgebäude um beinahe die Hälfte vergrößert werden und einen zweiten
Mitteltrakt erhalten, der Neubau sollte drei Stockwerke umfassen und darüber
ausgedehnte Terrassen enthalten. Zu klein erschienen hingegen weiterhin die
Räumlichkeiten für die Bibliothek, dafür wurde für die Errichtung der Räumlich-
keiten für Maschinenbau, Elektrotechnik und die dazu gehörenden Laborato-
rien auf den ohnedies bereits vorhandenen Bauplatz in der Brockmanngasse
zurückgegriffen. Die Chemisch-technische Fachschule sollte in einem eigenen,
trapezförmigen Bauwerk auf dem Grundstück Mandellstraße-Lessingstraße-
Kroisbach errichtet werden. Das bisherige Chemiegebäude sollte dabei erhal-
ten bleiben und später die Lehrkanzeln für Botanik und verwandte Fächer auf-
nehmen. Schließlich wurde noch eine Vorstellung dieses Vorprojektes vor dem
Grazer Professorenkollegium vereinbart.21
Diese Vorstellung fand tatsächlich am 6. Februar 1917 um 10 Uhr vormittags
im Rektorat der Technischen Hochschule statt, wobei die mittlerweile bereits
ausgearbeiteten Pläne dem Professorenkollegium in seiner Gesamtheit und
anschließend jedem betroffenen Lehrkanzelvorstand gesondert dargelegt
wurden.22
Aber auch seitens des Grazer Stadtrates kam bereits im Mai 1916 Bewe-
gung in die gesamte Bauangelegenheit. Die Statthalterei hatte, wie man spä-
ter erfuhr, am 5. Mai namens des k. k. Ärars das Ansuchen um baubehördliche
Genehmigung der Widmung der Realität EZ 820, KG Jakomini, als Bauplatz
für die Erbauung eines elektrotechnischen und maschinenbautechnischen
Institutes der k. k. technischen Hochschule in Graz gestellt. Dabei handelte
es sich um das Grundstück Ecke Brockmanngasse-Kopernikusgasse. Die Au-
genscheinsverhandlung für diese Widmung fand am 4. Juni 1917 um 9 Uhr 30
vormittags statt, und dem daraufhin abgeschlossenen Übereinkommen der
Statthalterei mit den Grundeigentümern Professor i. R. Dr. Peter Mitteregger
und Gattin erteilte das Ministerium für öffentliche Arbeiten am 23. September
1917 die Genehmigung.23
21 ATUG, Rektoratsakte 52 ex 1917, Bericht des Rektors Postuvanschitz vom 16. 1. 1917.
22 ATUG, Rektoratsakte 96 ex 1917, Schreiben der Statthalterei vom 31. 1. 1917.
23 ATUG, Rektoratsakte 386 ex 1917, Schreiben des Stadtrates Graz, Abteilung V vom
16. 5. 1917 und Rektoratsakte 1013 ex 1917, Schreiben der Statthalterei vom 23. 10. 1917.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Title
- „ In diesen schweren Tagen“
- Subtitle
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Author
- Bernhard Reismann
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Categories
- Geschichte Nach 1918