Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Nach 1918
„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Page - 121 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 121 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg

Image of the Page - 121 -

Image of the Page - 121 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz  im Ersten Weltkrieg

Text of the Page - 121 -

121 Mehrere Dozenturen seien in diesem Zusammenhang neu zu schaffen, darun- ter eine für die Sprache, Sitten und Gebräuche des bulgarischen Volkes, die andere für Sprache, Sitten und Gebräuche des türkischen Volkes. Dadurch soll es ermöglicht werden, daß die Hörer in zwei Jahreskursen (für Anfänger und Vorgeschrittene) diese beiden Sprachen in einem für den Umgang mit den Be- wohnern dieser Länder hinreichendem Maße erlernen können.232 Das Ministerium reagierte am 10. Mai 1916 und ersuchte um detaillierte An- träge, aus welchen insbesondere die Kostenfrage mit Bestimmtheit zu ent- nehmen wäre. Weiters wurde angeregt, die Kurse über Sprache, Sitten und Ge- bräuche mit der Universität Graz gemeinsam abzuhalten, und diese nach Mög- lichkeit auch weiteren, insbesondere kommerziellen Kreisen und in der Praxis stehenden Technikern zugänglich zu machen, eventuell gegen Vorschreibung einer Einschreibegebühr zur Honorierung der Dozenten. Die Antworten aus Graz, datierend vom 17. Juli 1916, waren klar. So wurde mitgeteilt, es empfehle sich, die Vorlesungen über türkische und bulgarische Sprachen, Sitten und Gebräuche an der Technischen Hochschule abzuhalten, da doch in erster Linie den Ingenieuren Gelegenheit gegeben werden sollte, sich in den betreffenden Ländern zurechtzufinden. Hinsichtlich der Auswei- tung auf andere Kreise stimmte man den Vorschlägen des Ministeriums voll- kommen zu, und die Kosten wurden mit insgesamt 2.900 Kronen angegeben, wobei die Kosten für die Sprachdozenten aus mehreren Gründen noch nicht eingerechnet waren. Als „Zulassungsgebühr“ zu den Vorlesungen setzte man 20 Kronen an, wobei jedoch Hörern der Hochschule, der Universität sowie der Handelsakademie und Offizieren der Zutritt frei zu gewähren wäre.233 Probleme ergaben sich allerdings bei der Suche nach geeigneten Dozenten für die beiden Sprachen. Die Direktion der k. u. k. Konsularakademie in Wien teilte dem Rektorat in Beantwortung einer entsprechenden Anfrage Mitte Juli 1916 mit, dass momentan wohl kein Dozent für türkische Sprache „zu bekom- men“ sei. Gerade die tüchtigsten sind nämlich bei der letzten Nachmusterung geeignet befunden worden, so daß - vorderhand - niemand in Vorschlag ge- bracht werden könnte. Was das Bulgarische anbelangt, ist wohl gegenwärtig niemand in Wien vor- handen, der im Stande wäre, eine Dozentur für bulgarische Sprache zu über- nehmen.234 Tatsächlich blieb es in weitere Folge bei diesen Vorschlägen aus Graz. An eine Umsetzung war aufgrund des Kriegsverlaufes nicht mehr ernst- haft zu denken. 232 ATUG, Rektoratsakte 332 ex 1916, Schreiben des Rektorats vom 16. 4. 1916. 233 ATUG, Rektoratsakte 431 ex 1916, schreiben des Ministeriums vom 10. 5. 1916 und Antwort vom 17. 7. 1916. 234 ATUG, Rektoratsakte 606 ex 1916, Schreiben der Konsularakademie vom Juli 1916, sonst undatiert.
back to the  book „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg"
„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Title
„ In diesen schweren Tagen“
Subtitle
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Author
Bernhard Reismann
Editor
Technische Universität Graz
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Size
20.0 x 25.0 cm
Pages
334
Keywords
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Categories
Geschichte Nach 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
„ In diesen schweren Tagen“