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Nach 1918
„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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129 Die Zahl der Studierenden stieg durch die neu ermöglichten Kriegskurse im Mai 1918 dermaßen rasch an, dass in einzelnen Laboratorien, zum Beispiel bei Pro- fessor Andreasch am Institut für Organisch-chemische Technologie und Ana- lytische Chemie, eine derartige Überfüllung eintrat, dass keine Studierenden mehr aufgenommen werden konnten. Die strenge Einhaltung des Numerus Clausus hätte allerdings eine ungerechtfertigte Härte bedeutet, und so bean- tragten die Professoren Andreasch und Emich in der darauf folgenden Sitzung des Professorenkollegiums, dass es den Studierenden, die an der Technischen Hochschule keinen Platz mehr fanden, gestattet werde, die betreffenden Übungen an der Karl-Franzens-Universität zu belegen. Diese Regelung sollte nach dem Dafürhalten der Antragsteller für die „Kriegskursler“ auch auf andere Fächer und Vorlesungen ausgeweitet werden. Das Professorenkollegium fasste einen entsprechenden Beschluss und trat am 11. Juni 1918 an die philosophische Fakultät der Universität Graz mit einem diesbezüglichen Gesuch heran. Gleichzeitig bot man der Universität an, ein entsprechendes Übereinkommen nach den Grundsätzen der Gegenseitig- keit abschließen zu wollen. Sollte also einmal an der Universität Platzmangel herrschen, so wird die Technische Hochschule natürlich auch gern bereit sein, Universitätsstudenten in die hiesigen Vorlesungen oder Übungen aufzuneh- men, wurde den Verantwortlichen der philosophischen Fakultät mitgeteilt.257 Diese antworteten am 12. Juli 1918 und teilten mit, dass sie den Wünschen der Technischen Hochschule gerne nachkämen, natürlich unter Rücksicht auf den jeweils verfügbaren Raum. Nach den gesetzlichen Bestimmungen könne allerdings auf eine Inskription der betroffenen Hörer an der Grazer Universität nicht verzichtet werden. Beschlüsse des Professorenkollegiums an der Tech- nischen Hochschule hinsichtlich der ganzen oder halben Befreiung vom Kol- legiengeld würden ohne Überprüfung übernommen, die Laboratoriums- oder Regientaxen wären von den Studierenden allerdings zu erlegen. Der akademi- sche Senat der Universität hatte darüber hinaus beschlossen, von den zuerst an der Grazer Technik inskribierten Hörern keinen Beitrag zum Kriegsfürsorge- schatz der Universitätsstudierenden einzuheben.258 Diese Regelungen wurden also bereits während der vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester 1917/1918 vereinbart. Die Entwicklungen, die im Oktober 1918 einsetzten, stellten die Technische Hochschule in Graz hinsicht- lich des Studiums allerdings rasch vor ganz andere Herausforderungen. 257 ATUG, Rektoratsakte 762 ex 1918, Schreiben vom 27. 5. und vom 11. 6. 1918. 258 ATUG, Rektoratsakte 1095 ex 1918, Schreiben des Dekanats der Philosophischen Fakultät der Universität Graz vom 12. 7. 1918.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Title
„ In diesen schweren Tagen“
Subtitle
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Author
Bernhard Reismann
Editor
Technische Universität Graz
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Size
20.0 x 25.0 cm
Pages
334
Keywords
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Categories
Geschichte Nach 1918
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