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Nach 1918
„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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140 Bereits Ende Dezember 1915 ereilte das Rektorat ein Schreiben des Kriegs- ministeriums in Wien, dem zu entnehmen war, dass die Heeresverwaltung in Erfahrung gebracht hatte, dass sich an der Technischen Hochschule in Graz noch eine Bleiaccumulatorenbatterie befinde. Weiter hieß es in diesem Schrei- ben: Die k. u. k Heeresverwaltung legt einen großen Wert darauf, das in ihrer Batterie befindliche Blei für militärische Zwecke baldtunlichst zu verwenden und fordert Sie auf, sich in Ausübung einer Ihnen obliegenden patriotische Pflicht für Kriegsdauer ohne Batterie zu behelfen. Man habe mit der „Tudor“ Accumulatorenfabrik A.G. ein Abkommen getrof- fen, nach dem dieselbe verpflichtet sei, der Hochschule gegen Übergabe des Altmaterials nach Ablauf des Krieges kostenlos eine Batterie mit neuem Plat- tenmaterial zur Verfügung zu stellen. Weiter hieß es in harschem Ton, alles freiwerdende Blei sei gemäß Verordnung vom 7. Februar 1915, Reichsgesetz- blatt Nr. 28, mit Beschlag belegt, und die Heeresverwaltung behalte sich im Verweigerungsfalle vor, zu prüfen, ob in der Tat durch Außerbetriebsetzung Ihrer Batterie Ihr Betrieb unmöglich gemacht ist und Sie damit rechnen müs- sen, daß im verneinenden Falle die Beschaffung des Bleies aus Ihrer Batterie im Requisitionswege angeordnet werden könnte. Wohl gab Professor Albert von Ettingshausen, diensteifrig wie immer in die- sen Fällen, beim Rektorat an, dass sich an der Lehrkanzel für Physik und Elek- trotechnik 52 Akkumulatorenelemente befänden, die für die Abgabe an die Heeresverwaltung in Betracht kommen könnten, aber nur 42 könne er auch tatsächlich abgeben. Das Rektorat jedoch war über den Ton des Schreibens der Heeresverwaltung offensichtlich dermaßen irritiert und verärgert, dass es dieser mitteilte, dass die an der Technischen Hochschule befindlichen Akku- mulatorenelemente zum Teil für den Vorlesungsbetrieb unentbehrlich seien, und daher nur zum Teil der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt werden könnten. Daran schloss sich aber die Formulierung: Sie bilden ein Staatseigentum, das ohne vorherige Ermächtigung der Unter- richtsbehörde auch dann nicht abgegeben werden kann, wenn die seinerzeiti- ge kostenlose Beistellung der Batterien gleicher Leistung mit neuem Platten- materiale in Aussicht gestellt wird. Sollte daher das k. u. k. Kriegsministerium Wert darauf legen, dass das Blei aus einem Teile der an der Technischen Hochschule in Graz vorhandenen Ak- kumulatoren für militärische Zwecke in Verwendung genommen werden, so erlaubt sich das unterzeichnete Rektorat zu empfehlen, diesbezüglich an das k. k. Unterrichtsministerium behufs Erteilung der erforderlichen Weisungen heranzutreten.286 Damit war die gesamte Angelegenheit bis Kriegsende im November 1918 vom Tisch. Anforderung von Batterien 286 ATUG, Rektoratsakte 1175 ex 1915, Schreiben vom 4. 1. und vom 13. 1. 1916 und undatiert, vor dem 29. 12. 1915.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Title
„ In diesen schweren Tagen“
Subtitle
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Author
Bernhard Reismann
Editor
Technische Universität Graz
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Size
20.0 x 25.0 cm
Pages
334
Keywords
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Categories
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