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Beheizung sich auch auf die elektrische Energie beziehe. Demnach durfte in
jedem Zimmer vom Eintritt der Dunkelheit an stets nur eine elektrische Lampe
von höchstens 25 Kerzen Brennstärke für jeden im Zimmer befindlichen Be-
amten leuchten, für die Deckenbeleuchtung waren zusätzlich maximal zwei
weitere Lampen dieser Brennstärke vorgesehen. Beim Verlassen der Amts-
zimmer mussten diese Lampen unbedingt ausgeschaltet werden, die Beleuch-
tung der Gänge und Stiegenhäuser war auf das für die Sicherheit unbedingt
notwendige Maß zu reduzieren.376
Auch beim Petroleum musste ab dem Jahr 1917 gespart werden, um für den
Winter Petroleumvorräte anzusammeln, wobei diese Einschränkung zunächst
vom 13. Mai 1917 bis zum 31. August 1917 galt und mittels Statthalterei-Ver-
ordnung vom 9. Mai 1917 geregelt wurde.377
Grundsätzlich war der Petroleumbedarf der Technischen Hochschule ein eher
geringer, da die Beleuchtung des Gebäudes größtenteils durch Gaslicht, so-
wie zu einem geringen Teil durch elektrische Lampen erfolgte. Dennoch teile
das Rektorat dem Stadtrat Graz als zuständiger Stelle für die Verteilung des
Petroleums am 13. Mai 1917 mit, wozu man an der Technischen Hochschule
dasselbe benötigte. In diesem Zusammenhang führte man aus:
Das Petroleum wird benötigt:
a) Für die Handlaterne des Nachtwächters bei den Rundgängen
während der ganzen Nacht.
b) Für den Heizer, der bei den Reparaturen der Kalorifere
(Luftheizungsanlage) der Handlaterne nicht entbehren kann.
c) Für den Hausdiener, welcher zur frühen Morgen- und
späten Abendstunde der Petroleumlampe bedarf.
d) Für sonstige Erfordernisse und zwar für die als Lehrmittel
dienenden Maschinen und Eisenbestandteile,
für das Begehen der Boden- und Kellerräume, Liftkasten etc.
e) Für die Beleuchtung der im Erdgeschosse des Hochschulgebäudes
liegenden Wohnungen, für die von der k. k. Statthalterei seinerzeit
nach Errichtung dieses Gebäudes die Beistellung des Petroleums
bewilligt wurde.
Der Bedarf an Petroleum belief sich nach den Berechnungen des Rektorats
für die Zeit bis Ende August 1917 auf 50 Liter, für die unter Punkt d) genann-
ten Erfordernisse auf weitere 90 Liter.378 Stadtrat Gschaider, der mit der Be-
sorgung der Grazer Gemeindegeschäfte in diesem Bereich betraut war, wies
daraufhin bereits am 19. Mai 1917 die Petroleumvertriebsgesellschaft Karpa-
thia mit Sitz in der Annenstraße Nr. 79 an, der Technischen Hochschule die
gewünschten 140 Liter Petroleum auszufolgen.379
376 ATUG, Rektoratsakte 162 ex 1917, Schreiben der Statthalterei vom 27. 2. 1917.
377 ATUG, Rektoratsakte 363 ex 1917, Schreiben der Statthalterei vom, 9. 5. 1917.
378 ATUG, Rektoratsakte 368 ex 1917, Schreiben des Rektorats vom 13. 5. 1917.
379 ATUG, Rektoratsakte 385 ex 1917, Anweisung vom 19. 5. 1917.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Title
- „ In diesen schweren Tagen“
- Subtitle
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Author
- Bernhard Reismann
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Categories
- Geschichte Nach 1918