Page - 210 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg

210 Im Juni 1917 kam es bei der Versorgung der Hochschule mit Petroleum und Benzin allerdings zu ersten verwaltungstechnischen Schwierigkeiten. Profes- sor Albert von Ettingshausen hatte den Grazer Stadtrat um die Zuweisung von zehn Litern Petroleum und zwei Litern Benzin für Reinigungs- und Wartungs- arbeiten an der Lehrkanzel für Physik und Elektrotechnik ersucht, und am 28. Juni antwortete dieser, die zehn Liter Petroleum würden ihm zugewiesen. Auf die Zuweisung von Benzin hat der Stadtrat keinen Einfluß und müsste solches bei der Mineralölabteilung des k. k. Handelsministeriums in Wien angesprochen werden. Um die Zuteilung dieser Benzinmenge suchte das Rektorat tatsäch- lich am 10. Juli 1917 in Wien an. Das Kriegsministerium bewilligte schließlich am 18. Juli 1917 den Bezug von einem Liter Leichtbenzin bei der Firma Gustav König & Kompanie in Wien I, Herrengasse 10.380 Hinsichtlich des benötigten Petroleums für Beleuchtungs- und Reinigungs- zwecke wandte sich das Rektorat am 20. September 1917 an das k. k. Han- delsministerium in Wien, gab diesem eine benötigte Menge von 400 Litern Petroleum für den Zeitraum vom 1. Oktober 1917 bis zum 31. März 1918 an und ersuchte um die geneigte Anweisung des Bezuges derselben bei einer Ab- gabestelle in Graz.381 Anstelle einer Anweisung kam es aber zu einer Abweisung. Die Petroleum- Verteilungs-Ges.m.b.H. Petroleumzentrale in Wien teilte dem Rektorat im Auf- trag des Handelsministeriums nämlich am 12. Oktober 1917 mit, dass der der Technischen Hochschule in Graz zuerkannte Bedarf an Petroleum weniger als 50 Liter im Monat betrage und in diesem Falle die zuständige politische Bezirksbehörde das Beleuchtungsmaterial aus dem ihr zugewiesenen Be- zirkskontingent beizustellen hat. Für Reinigungszwecke wären aber drei Liter Petroleum zuerkannt worden, weshalb man auch gleich eine entsprechende Zuweisungskarte mitsandte.382 380 ATUG, Rektoratsakte 542 ex 1917, Schreiben des Grazer Stadtrates vom 28. 6. 1917, Rektoratsakte 584 ex 1917, Schreiben des Rektorats vom 10. 7. 1917 und Rektoratsakte 616 ex 1917, Schreiben des Kriegsministeriums vom 18. 7. 1917. 381 ATUG, Rektoratsakte 818 ex 917, Schreiben vom 20. 9. 1927. 382 ATUG, Rektoratsakte 940 ex 1917, Schreiben vom 12. 10. 1917.