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236 Aus dem Ausland überwies zum Beispiel die Eidgenössische Bank Zürich am
11. November 1916 im Auftrag des Professors Franz Prášil einen Betrag von
100 Kronen.417 Prášil, geboren am 16. September 1857 in Radkersburg, hatte
von 1876 bis 1881 an der Grazer Technischen Hochschule Maschinenbau stu-
diert und wurde 1893 als Professor an die ETH Zürich berufen, wo er ab dem
Jahr 1903 maßgeblich an der Reorganisation dieser Hochschule beteiligt war.
Weiters wirkte er 1896 als Juror der Schweizerischen Landesausstellung in
Genf, 1900 bei der Weltausstellung in Paris und 1914 bei der Schweizerischen
Landesausstellung in Bern. Im Jahr 1926 auf eigenen Wunsch emeritiert, ver-
starb er am 3. Jänner 1929 in Zürich.418
Am 23. Jänner 1917 wiederum war es der treu patriotische gesonnene Wei-
zer Brauereibesitzer Josef Deibler, der im Namen seines Sohnes Pepi, welcher
auch die hohe Ehre hat Hörer der technischen Hochschule in Graz zu sein und
gegenwärtig im Felde steht, 50 Kronen für das Kriegshilfswerk und die geplan-
te Gedenktafel für die gefallenen Hörer der Hochschule spendete.419 Pepi Dei-
bler beendete sein Studium an der Technischen Hochschule Graz übrigens im
Studienjahr 1920/1921.420
Bis Ende Dezember 1916 waren die Mittel des Hilfswerkes bereits auf 25.312
Kronen 86 Heller angewachsen, und mit 8. März 1917 stand man bei 31.726
Kronen 12 Heller, mit 24. Mai 1917 bei 45.591 Kronen 37 Heller.421
Man gab sich mit dem Erreichten aber noch nicht zufrieden. Am 29. März
1917 unternahm das Rektorat der Technischen Hochschule Graz einen weite-
ren Schritt, um den Fonds mit entsprechenden Mitteln zu füllen. Man wandte
sich mit einem entsprechenden Bittgesuch an den verehrlichen Steiermärki-
schen Landesausschuß sowie an die Landesausschüsse all jener Kronländer
aus denen traditionell Studierende an der Technischen Hochschule vertreten
waren, insgesamt neun weitere. Von diesen amtierte der Görzer Landesaus-
schuss aufgrund der Kriegssituation mit Italien damals gerade in Wien.
In diesem Schreiben wurde ausgeführt, dass die bisherigen Bittgesuche an
Körperschaften und Persönlichkeiten, welche den Wert der technischen Arbeit
und Wissenschaft kennen und schätzen, nicht vergeblich waren, zahlreiche
Spenden seien bisher bereits eingetroffen. So erfreulich das bisherige Ergeb-
nis auch sei, so bedürfe es dennoch weiterer namhafter Beiträge. In diesem
Zusammenhang wurde ausgeführt:
Groß wird die Zahl der aus dem Kriege heimkehrenden mittellosen und wür-
digen Hörer der Technischen Hochschule sein, welchen nur durch die Zuwen-
dung der angemessenen Unterstützung die Fortsetzung und Beendigung des
Studiums möglich sein wird. Viele derselben werden dieser Unterstützung
417 ATUG, Rektoratsakte 1056 ex 1916, Schreiben vom 11. 11. 1916.
418 www.wikipedia.org/wiki/Franz_Prášil, abgerufen am 21. 11. 2017.
419 ATUG, Rektoratsakte 74 ex 1917, Schreiben vom 23. 1. 1917.
420 ATUG, Studienblatt Josef Deibler.
421 ATUG, Protokolle des Professorenkollegiums, Sitzungen vom 8. 3. 1917,
24. 5. 1917 und 8. 11. 1917.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Title
- „ In diesen schweren Tagen“
- Subtitle
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Author
- Bernhard Reismann
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Categories
- Geschichte Nach 1918