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Der Endstand dieser Sammeltätigkeit bei Kriegsende im November 1918 ist
nicht überliefert, er dürfte aber wohl bei mehr als 85.000 Kronen gelegen
haben. Sicher ist aber, dass die Unterstützungszahlungen aus diesem Fonds
durch die galoppierende Inflation ab dem Jahr 1918 nach Kriegsende für die
Studierenden nicht mehr waren als der sprichwörtliche Tropfen auf den hei-
ßen Stein. 1919 und 1920 berichten die Rektoratsakten vereinzelt noch von
der Unterstützung einiger weniger Studenten aus diesen Mitteln, zuletzt wur-
de mit dem Geld im Herbst 1920 Zeichenmaterial für die Zeichensäle der Archi-
tekturfakultät erworben.
Neben dem eigenen Akademischen Hilfswerk der Technischen Hochschule be-
fasste sich auch die Steiermärkische Landesstelle des k. k. österreichischen
Militär- Witwen- und Waisenfonds in einer eigenen Sektion mit der Studienfür-
sorge für Kriegswaisen und trat am 19. April 1917 an das Rektorat mit der Bit-
te heran, dem Ausschuss auch einen Vertreter der Technischen Hochschule
als Mitarbeiter nennen zu wollen, so wie auch die anderen Hochschulen des
Landes einen Vertreter entsandten. Für die Technische Hochschule wurde da-
raufhin am 23. April 1917 Professor Dr. Rudolf Schüssler nominiert.431
Drückend war für viele Studierende, nicht zuletzt aufgrund der fortschreiten-
den Inflation, auch die Bezahlung des Unterrichtsgeldes. In diesem Bereich
kam es durch eine Mitteilung des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom
13. April 1916 zu einer Erleichterung. Das Professorenkollegium sollte dem-
nach durch das Rektorat darauf aufmerksam gemacht werden, daß es dem
Gebote der Billigkeit entspricht, bei Behandlung von Gesuchen um Befreiung
vom Unterrichtsgelde jenen Hörern bei Vorhandensein der sonstigen Voraus-
setzungen die tunlichste Rücksichtnahme angedeihen zu lassen, deren Vä-
ter im Kriege gefallen sind, oder welche sonst durch den Krieg wirtschaftlich
schwer geschädigt wurden.432
431 ATUG, Rektoratsakte 315 ex 1917, Schreiben vom 19. 4. und vom 23. 4. 1917.
432 ATUG, Rektoratsakte 340 ex 1916, Schreiben des Ministeriums für Kultus und
Unterricht vom 13. 4. 1916.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Title
- „ In diesen schweren Tagen“
- Subtitle
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Author
- Bernhard Reismann
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Categories
- Geschichte Nach 1918