Page - 300 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg

300 nent Jäger, Fabrikant Mößmer, Sekretär Dr. v. Cordona, Kaufmann Fanovits, Hof- Steinmetzmeister Grein, Glasmalereibesitzer Koller, Hof-Uhrmacher Weikhard, Universitätsassistent Dr. Stücker, Dr. v. Semetkowski d. J., zahlreiche Mitglieder des Polytechnischen Klubs, eine Abordnung des Zentralausschusses des Stei- ermärkischen Bienenzuchtvereines, dessen langjähriger Präsident der Verbli- chene war, und eine Abordnung des Unterstützungsvereines der Diener beider Hochschulen. Die Leiche wurde in einem geschlossenen Wagen der städtischen Bestattungsanstalt zur nochmaligen Einsegnung zur Technischen Hochschule gebracht, wo Rektor Klingatsch und Dekan Professor Oberbaurat Drobny tief- empfundene Trauerreden hielten. Nach dieser Feier wurde die Leiche nach dem Hauptbahnhofe gebracht und dann zur Beisetzung nach Bruck a. d. M. Heute Nachmittag wird sie im Friedhofe St. Ruprecht im Familiengrabe beigesetzt.574 Am 18. November 1916 traf im Rektorat ein Ausschussbericht der Technischen Hochschule in Brünn ein, der die Vereinigung der montanistischen Hochschu- len mit den technischen Hochschulen zum Inhalt hatte und vom Professoren- kollegium der Brünner Hochschule am 10. November beschlossen worden war. Die Technische Hochschule Graz wurde nun aus Brünn dazu aufgefordert, sich gegebenenfalls dieser Anregung anzuschließen und die dortige Ansicht im Ge- genstande dem gefertigten Rektorate gefälligst mitteilen zu wollen. Die Antwort des Grazer Professorenkollegiums vom 4. Juli 1917 fiel negativ aus. Das Professorenkollegium sah sich nicht in der Lage, sich den Vorstellun- gen der Brünner Kollegenschaft anzuschließen und begründete dies folgen- dermaßen: Dieser Beschluß gründet sich vor allem auf das Verhalten des Professoren- kollegiums der montanistischen Hochschule in Leoben, das sich zuverlässigen Mitteilungen zufolge gegen die angeregte Vereinigung ausgesprochen hat. Weiters werden auch die räumlichen Bedingungen für die Vereinigung der mon- tanistischen Hochschule in Leoben mit der technischen Hochschule in Graz - die nach der Erzherzog Johann´schen Stiftungsurkunde der montanistischen Hochschule in Leoben allein dafür in Betracht kämen - selbst nach dem Ausbau der Grazer technischen Hochschule nicht gegeben sein und endlich erachtet das Professorenkollegium der technischen Hochschule in Graz die Vorteile ei- ner Vereinigung nicht für so groß, daß es ein im heutigen Entwicklungsstand der beiden Hochschulen so schwieriges Beginnen, wie es die Durchführung dieser Vereinigung zweifellos sein würde, für genügend gerechtfertigt anse- hen kann.575 Damit war die Diskussion um die Vereinigung dieser beiden steirischen Hochschulen vorerst vom Tisch. Die tatsächliche Durchführung dieser wenig 574 Grazer Tagblatt, Nr. 73/1916, 13. 3., S. 2. 575 ATUG, Rektoratsakte 1133 ex 1916, Schreiben der Technischen Hochschule Brünn vom 18. 11. 1916 und Antwort der Technischen Hochschule Graz vom 4. 7. 1917. Die angedachte Vereinigung mit der Montanistischen Hochschule in Leoben