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Prof. Drobny, Mitglieder des Arbeitsausschusses (der sich durch Zuwahl ergän-
zen kann): Maler Prof. Bergmeister, Prof. Dr. Freiherr von Dungern, Dr. Emil Ertl,
Dr. Fleischacker, Dr. v. Geramb, Regierungsrat Direktor Dr. Hassak, Landesbaudi-
rektor Ingenieur Herwelly, Arzt Dr. Heschl, Prof. Dr. Heyn, Fabriksdirektor Kalin,
Rechtsanwalt Dr. Kleß, Vizepräsident Dr. Freiherr v. Mensi-Klarbach, Fabriksdi-
rektor Ingenieur Rumpf, Maler Prof. v. Schrötter, Prof. Dr. Sieger, Rechtsanwalt
Dr. Uranitsch, Professor Dipl. Ingenieur Wittenbauer, Regierungsrat Direktor Dr.
Zach, Notariatskandidat Dr. Ziegler und Prof. Dr. Zingerle.605
Dieser Rat für geistige Arbeit in Steiermark entfaltete in der Folge ein durch-
aus reges Wirken, nach dem Jahr 1925 verlieren sich seine Spuren aber.606 Im
ersten Arbeitsausschuss waren mit Drobny, Ertl, Heyn und Wittenbauer im-
merhin vier Vertreter der Technischen Hochschule präsent, also knapp 20%
aller Mitglieder.
Wie Emil Ertl in seiner Ansprache anlässlich der Gründung deutlich machte,
wollte man Regierung und Bevölkerung durch die Schaffung dieses Rates bei-
stehen und beim sittlichen und wirtschaftlichen Wiederaufbau seinen Einfluß
bei der Beratung und Entscheidung der gemeinwichtigen Fragen geltend ma-
chen und auch für die Daseinsbedingungen der unerläßlichen geistigen Arbeit
entschieden eintreten.
Auch Oberbaurat Drobny merkte an, dass der Rat frei von jeglichem Partei-
kampf mithelfen wolle, daß jedermann seinen Platz und jeder Platz den richti-
gen Mann finde. Von Frauen war freilich nicht die Rede.607
Auch einzelne Angehörige des Lehrkörpers der Technischen Hochschule
stellten sich Ende 1918 über verschiedene Parteien in den Dienst des neuen
Staates. In der Morgenausgabe des Grazer Tagblattes vom 17. November 1918
prangte auf der Titelseite ein Aufruf unter dem Titel „Deutsche Steirer!“, in
welchem mitgeteilt wurde, dass sich sämtliche deutschvölkischen Gruppen
der Steiermark dazu entschlossen hatten, eine einheitliche, neue Partei zu
gründen, die spätere „Deutschnationale Partei“. Grob wurden in diesem Aufruf
die Ziele der neuen Partei umrissen und weiters dazu aufgefordert, im ganzen
Land Ortsgruppen zu gründen. Unter den 46 Unterzeichnern und Unterzeich-
nerinnen dieses Aufrufes fanden sich auch der Rektor der Technischen Hoch-
schule, Dr. Rudolf Schüßler, und der Honorardozent für Enzyklopädie der Land-
und Forstwirtschaft an der Hochschule, Gutsbesitzer Dr. Erich Klusemann.608
Professor Hans Paul wiederum, der seit 1914 an der Technischen Hochschu-
le in Graz wirkte und im Studienjahr 1919/1920 auch Rektor dieser Hochschule
war, gehörte der christlichsozialen Partei an, war vom 26. November 1920 bis
zu 21. Mai 1927 Landesrat, also Mitglied der Landesregierung, und wirkte vom
21. Mai 1927 bis zum 23. April 1928 sogar kurze Zeit als Landeshauptmann der
Steiermark.609
605 Grazer Tagblatt, Nr. 350/1918, 21. 12., S. 2.
606 Volksfreund, Nr. 23/1925, 6. 6., S. 1.
607 Der Bautechniker, Nr. 40/41 1919, 10. 10., S. 337.
608 Grazer Tagblatt, Nr. 316/1918, 17. 11., Morgenausgabe, S. 1.
609 Bernhard A. REISMANN, Franz MITTERMÜLLER: Stadtlexikon (= Geschichte der Stadt Graz,
Band. 4, herausgegeben von Walter Brunner), Graz 2003, S. 370.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Title
- „ In diesen schweren Tagen“
- Subtitle
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Author
- Bernhard Reismann
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 334
- Keywords
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Categories
- Geschichte Nach 1918