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Nach 1918
Die schwierige Versöhnung - Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
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7 Einleitung ‒ Antagonismus, Versöhnung, Gleichgültigkeit? heit15, publiziert. Zwar vereinte dieser Band viele renommierte Historiker, das Resultat war jedoch eine einseitige Analyse. Die jüngste Geschichte Südtirols wurde als das Ergebnis einer Verkettung von italienischen Fehlern dargelegt: vom Nationalismus bis zur Annexion, vom Faschismus bis zur unbefriedigen- den Nachkriegslösung, während die Südtiroler als Opfer dargestellt wurden16. Der Südtirol-Streit beschränkte sich aber nicht nur auf die politische und journalistische Debatte und auf die Geschichtswissenschaft. Davon be- troffen waren auch die politischen und diplomatischen Beziehungen. Es ist interessant zu beobachten, wie eng diese beiden Bereiche miteinander ver- flochten waren. Sie beeinflussten und inspirierten sich gegenseitig. Ein Bei- spiel dafür liefert die Auseinandersetzung anhand zweier in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre veröffentlichten Werke. Am Anfang stand das be- reits erwähnte Buch „Diplomatie um Südtirol. Politische Hintergründe eines europäischen Versagens” von Karl Heinz Ritschel, erschienen im Jahr 1966. Der österreichische Journalist warf den österreichischen Politikern nach- drücklich vor, sie seien zu nachgiebig und nicht imstande, den Schutz der Südtiroler Minderheit sicherzustellen. Er wünschte sich, wie viele andere auch, das Scheitern der laufenden Verhandlungen, denn die vorgeschlagene Lösung werde den Südtiroler Interessen nicht gerecht und stelle keine echte Garantie auf internationaler Ebene dar. In seiner Arbeit wird die Südtirol- frage aus einer historischen Perspektive analysiert. Ritschel spannt thema- tisch den Bogen vom Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg bis hin zu den Verhandlungen von 1966. In diesem Zusammenhang kritisiert der Autor die politische Linie von Außenminister Lujo Tončić-Sorinj auf das Heftigste. Die- ser Band wurde vom österreichischen Außenministerium als Angriff auf die Verhandlungen angesehen, da darin deren Scheitern in den Raum gestellt wurde. Ritschel verwendete in der Rekonstruktion des Ablaufs der Verhand- lungen vertrauliche diplomatische Dokumente, aus denen er umfassend zi- 15 Michael Gehler, Zur Kulturkommission des SS-„Ahnenerbes” in Südtirol 1940–43 und Geschichte des „Tolomei-Archivs” 1943–45. Entgegnungen zu Franz Huters „Feststel- lungen”, in: Geschichte und Gegenwart 11:3 (1992) 208 ff.; Michael Wedekind, Franz Huter (1899–1997); „Verfügen sie über mich, wann immer sie im Kampfe um die Heimat im Ge- dränge sind“, in: Österreichische Historiker 1900–1945, Bd. 2, hrsg. von Karel Hruza (Wien 2012) 591 ff. 16 Südtirol. Eine Frage des europäischen Gewissens, hrsg. von Franz Huter (Wien 1965).
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Die schwierige Versöhnung Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Title
Die schwierige Versöhnung
Subtitle
Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Authors
Andrea Di Michele
Andreas Gottsmann
Luciano Monzali
Editor
Karlo Ruzicic-Kessler
Publisher
Bozen-Bolzano University Press
Location
Bozen
Date
2020
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-88-6046-173-5
Size
16.0 x 23.0 cm
Pages
616
Keywords
20. Jahrhundert, Österreich, Südtirol, Italien, Geschichte
Categories
Geschichte Nach 1918
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