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dessen dürftige Ausstattung erkennen23. Die Zahl der Insassen (im 17. Jahrhundert zwi-
schen 40 bis 50 Personen) liegt erst für die Neuzeit detaillierter vor. Um 1600 gab es im
Wiener Neustädter Bürgerspital acht Männer, 17 Frauen, zehn Kinder und fünf Personen
im Meierhaus (insgesamt 40 Personen), 1698 als „Höchststand“ acht Männer, 26 Frauen
und 17 Kinder (51 Personen)24, die allesamt in Form von Naturalverpflegung versorgt
wurden (durch Speiseordnungen25 geregelt). Ein eigenes Krankenhaus (neben der Kran-
kenabteilung im Bürgerspital) entstand erst mit der Konstituierung des vom Wiener Neu-
städter Arzt Dr. Josef Fink 1849 gegründeten „Kranken-Heil-Vereines“, der die Schaffung
einer 36 Betten umfassenden Krankenabteilung im Bürgerspital durchsetzte (seit 1856
Allgemeines Öffentliches Krankenhaus)26. Am Corvinus-Ring entstand ein eigenes Kran-
kenhaus, das finanziert von der städtischen Sparkasse 1889 eröffnet wurde.
Außerhalb der Stadtmauer, vor dem äußeren Wiener Tor (nahe der St. Mar-
kus-Kapelle) befand sich auch ein eigenes, 1430 erstmals genanntes Seuchenspital
(„Sundersiechenhaus“)27, das sich bei der Kapelle St. Marx befand. Dieses „Sundersie-
chenhaus“ musste 1521 aufgrund der osmanischen Bedrohung abgerissen werden.
Erst nach der Stiftung der Bürgermeisterwitwe Margaretha Praitenraicher von 1639
(700 fl.) schritt man wieder an die Planung eines Lazaretts, das als Neubau 1649/1650
(Grundsteinlegung 17. Mai 1649) am Lichtenwörther Weg mit einem eigenen Pestfried-
hof versehen wurde. Ein eigener Beschaumeister wurde für das Haus angestellt. Nach
einer Nachricht für 1660 befanden sich dort 55 Betten28. Pestbedingt kam es 1713 zur
Errichtung eines eigenen Kontumazhauses (Neudörfler Straße), das im 19. Jahrhundert
als Armenhaus Verwendung fand29.
23 Ebd. 245–247 (mit Buchverzeichnis).
24 Wurmbrand, Das Wiener Neustädter Bürgerspital 88f.
25 Ebd. 86–88.
26 Gerhartl, Wiener Neustadt 391f.
27 Ebd. 66, 101f.
28 Wurmbrand, Das Wiener Neustädter Bürgerspital 272–274.
29 Gerhartl, Wiener Neustadt 310.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 1
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 432
- Category
- Medizin