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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 401
Nr. 3
Antwort von Sebastian Tunkl, Verweser des Hallamtes Aussee, und Georg Spiller, Salzamtmann
von Gmunden, bezüglich der Gründung der Hofspitäler in Aussee und Hallstatt (Nr. 2).
Aussee, 1552 November 17
Archiv: StLA, A. Aussee, Markt und Gemeinde, K. 314, H. 420, fol. 190 r–197v
[190 r] Unnser der comissari anntwort darauff
Allerdurchleuchtigister grosmechtigister khunig allergnedigister herr, euer rom(isch)
khu(nigliche) m(ajestä)t seien unnser unnderthenigist verpflicht unnd schuldig diennst
jederzeit in höchster diemuet zuvoran berayt.
Wir haben e(uer) ro(misch) khu(niglichen) m(ajestä)t genedigiste schreiben unnd
bevelh, des datum stet zu Eberstorff, den 24. tag negst verganngnes monats Octobris
belanngunndt e(uer) ro(mischen) khu(niglichen) m(ajestä)t genedigisten entschluß und
loblich gotsalig cristlich vorhaben von wegen furderlicher aufrichtung unnd erpauung
aines neuen spitalls in oder ausserhalb des marckhts alhie zu Aussee, darinnen die armen
nodturfftigen mannß unnd weybs personen ir nodturfftige wonung, namblich ain
behaußung wie ain spitall sein solle, unnd daran ain khirchen mit ainer par khirchen,
darinnen sy den Gots diennst hören gehaben mugen, welhem spitall e(uer) khu(niglichen)
m(ajestä)t auch aus den gefellen unnd einkhumen e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t
hallambts alhier zu Aussee ain tausent gulden zueordnen wellen und wir darauf onverzug
erkhundigung unnd beratschlagung fürnemben und halten [190 v] sollen, an was ort
unnd stell solh spitall inner oder ausserhalb des marckhts Aussee mit pester gelegenhait
erbaut, ob auch nit zuersparung merers uncossten ain abkhumen closter oder anndere
dergleichen gelegenhait, damit die behaußung unnd khirchen nit aller ding von neuen
erbaut derfft werden, vorhannden, wo auch mitler zeit, biß angeregt spitall erbaut
unnd sunst in ain ordnung gebracht, die armen leut mit wonungen unnd sonnderlich,
die so bey bayden sieden alhie zu Aussee und daniden zu Hallstat ir narung unnd
unnderhaltung alters schwachait oder leibs gebrechlichkait halber nit mer gewinnen, in
ander weg unnderhalten werden mugen, mit aller gebur empfanngen und solh e(uer)
ku(niglichen) m(ajestä)t genedigist bedannckhen und vorhaben von wegen der armen
alten abgearbaytten arbaytter deren bey bayden sieden uber die, so nun in unnd ausser
bayder spitaller hie und zu Hallstat unnderhalten, auch mit gelt und prot hilf beschicht,
woll verhannden sein in unnderthenigkhait gerne vernomen unnd auf solh e(uer)
khu(niglichen) m(ajestä)t schreiben unnd bevelh an gestern hierher zusammen khumen
und diser erkhundig- und beratschlagung ainen anfanng gemacht.
Unnd damit aber e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t des jetzigen hieigen, auch hallstetischen
spitalls einkhumen der armen leut darinnen, wie die gehalten, auch gebeu unnd
wonungen unnd aller gelegenhait ain aigentlich wissen so berichten e(uer) khu(niglichen)
m(ajestä)t wie hiemit anfenckhlich das alhie zu Aussee im marckht vorhin ain spitall
daran unnd darinnen ain zimlichs khirchl [191r] zum heilligen geist genannt, auch
parkirichen unnd aus der armen leut stuben, darinnen sy alle wonnen, ain thur herauß
in die kirchen unnd gegen den altar ain venster unnd hat auch ainen aignen caplan, der
alle werchtag in der ganntzen wochen die fruemesß drinnen lisst unnd khain vacannten
hat; unnd ist solh spitall verschines 1543. jars mitsambt dem vorgeweßnen mauthaus,
auch dach unnd thurn auf der kirchen abgeprunnen unnd auf e(uer) m(ajestä)t cossten
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin