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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 485 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 485 durch erbahre und unverdächtiger leuth und in alweg mit vorwüssen deß spittlmaister und gegenschreibers in beisein des siechvatters bescheche; gedachter siechvatter soll auch bei der spör, inventur und außthailung sein und sechen, das threulich damit gehandlet werde, sonderlich aber soll den superintendenten zuvor ain verzaichnus khonfftig austhailung zugestelt und mit seiner verwilligung außgethailt werden, sonsten aber, wo ein persohn untestirter absturbe, so soll ihr verlassenschafft dem spital bleiben, eß wehre dan, daz sie arme khünder oder freundt hetten, denen soll unser spittlmaister und gegenschreiber (mit vorwüssen unser n[ieder] ö[sterreichischen] regierung und camer, wie auch mit consens deß superintendenten) von seiner verlassenschafft nach glegenhait vil oder wenig zugeben und erfolgen zu lassen macht haben. [117.] Dise ordnung solle alle Quatember ainmahl vor meniglichen offentlich im spitahl vorgelesen werden. [118.] Wo sich dan auch ain infection oder khrüegs leuff [33r] zuetrüegen, würdt spittlmaister und gegenschreiber jederzeit alle nothwendige fürsechung zu thuen wüssen. [119.] Zum beschluß wollen wür, daz ein spitahl aller frävel und muthwillen, gottslästern und panckhatiren, sauffen, fressen, spilen, jubeliren, tanzen, saittenspill, hadern, winckhl heurathen, unzucht und leichtferttigkhaiten genzlichen vermitten bleiben, bei vermaidung der straff, so jederzeit nach glegenhait der verbrechung, anderen zum ebenbildt, mit ernst furzunemmen, damit auch solch unser spitahl für anderen befreit seie, so solle unser stattgericht und alle andere gericht in daz spital nach den tättern zu greiffen nit macht haben, sondern die, so etwo mit todtschlag und allen anderen malefizischen sachen, die unseren stattgricht zuhandlen gebühren, beschrieen seindt, den spittlmaister und gegenschreiber anzaigt und wo alsdan ainige indicien oder schain aines maleficii verhanden, auß den spitahl dem stattgericht yberantwortt gegen demselben, ferer nach vernemmung ihrer purgation und behelffs, waß recht ist, außgesprochen und procedirt werden. [120.] Und ist hieneben unser ernstlicher willen und bevelch, daß diser ordnung und instruction genzlichen nachgelebt werde, darauf dan jederzeit unser und unserer nach[33v]khommen, regierende erzherzogen zu Össterreich, landts fürstliche regierung und camer räth und sonderlich die auß ihr, der regierungs, mittl verordnete visitatores oder superintendenten guett aufmerckhen haben sollen, doch behalten wür uns und unseren nachkomenden erzherzogen etc. solche ämbter und ordnungen in alweg zu verändern bevor etc. Beschechen in unserer statt Wienn, den vierunzwanzigisten May im sechzechenhundert zwai und dreissigisten, unserer reiche deß römischen im dreizechenden, des hungarischen im vierzehenden und deß böhaimischen im fünfzehenden jahre. [L. S.] S(eifried) Breiner, statthalter Commissio domini electi imperatoris in consilio Christoph Schäfler, dr., canzler Hannß Christoph herr von Fre[y]berg, freyherr Franciscus Ferarrio [34r] Bey der röm(isch) kay(serlichen) may(estät) hochlöb(lichen) n(ieder) ö(sterreichischen) regierung registratur diese abschrifft gegen dem alda fürgebrachten original gehalten, collationirt und allerdings gleichlauttendt befunden. Actum Wien, den 17. Januarii 1652. [L. S.] Virgili von Unthrechtsperga, rom(isch) kay(serlicher) may(estät) etc. rath, n(ieder) ö(sterreichischen) reg(ierung) secretario und registrator, mpri. a Unsichere Lesung.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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