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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
Page - 186 -
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Page - 186 - in „Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III

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Tagebücher186 haben, denn er sagte mir noch am schlusse, daß er sich durch solche hinder- nisse allerdings nicht würde aufhalten lassen. so verließ ich ihn, ziemlich gereizt, daß er eine ziemliche Portion groll gegen Bruck im herzen trägt, habe ich gesehen, und ich glaube, es war ganz gut, daß unser gespräch diese Wendung nahm, der stachel sitzt nun einmahl ihm im fleische, in Bruck sieht er nun mehr als je, und das mit recht, einen gefährlichen nebenbuhler und erbschleicher und in mir des- sen freund und Anhänger, das kann zu den verschiedensten dingen führen. ohnehin war unter den obwaltenden umständen weder von Buol noch von seinem freunde Bach etwas zu erwarten. Was mich darin bestärkt, ist, daß er seit dem 19. Bruck von unserer un- terredung kein Wort gesagt hat, ein Beweis, daß er ihr eine große Bedeutung beylegt. tags darauf, am 20., erfuhr ich durch heeckeren, daß der verwaltungs- rath der eisenbahngesellschaft so eben rousseau zum mitgliede gewählt habe, ich also durchgefallen sey,1 was mich nur in soferne ärgerte, als ich auf Brucks wiederholtes drängen zu sina gegangen war und mit ihm deß- halb gesprochen hatte, ein échec, auch der unbedeutendste, ist immer un- angenehm. heeckeren wollte mir bey dieser gelegenheit Zweifel in Brucks Aufrichtigkeit mir gegenüber beybringen, die ich aber nicht theile, jedenfalls nicht aussprechen will. ich sprach nun noch am nämlichen tage ganz ernstlich mit Bruck und sagte ihm, ich wolle und müsse mich nun entscheiden, daß er einen gro- ßen Werth darauf legt, mich festzuhalten, sehe ich ganz deutlich, nur sieht er die schwierigkeit, dieses durch eine ämtliche verwendung zu erreichen, indem der junge herr2 nicht nur, wie er mir durch mehrere Beyspiele erläu- terte, mißtrauisch und unversöhnlich (et pourtant je persiste à croire, daß er gegen mich keine rancune, sondern einzig und allein das gefühl des mir zugefügten unrechts hat, und darin liegt eben seine verblendung und sein fatum) ist, sondern es nebstdem auch nicht duldet, daß irgend Jemand ihm von dingen spreche, die ihn nicht speciell berühren oder in sein ressort ge- hören. Zwey tage darauf, am 22., schickte er um mich, um mich einem Projecte mehrerer englischer Banquiers wegen erbauung einer eisenbahn von hier nach salzburg und münchen beyzuziehen. ich hatte wiederholte unterre- dungen mit ihrem repraesentanten herrn gabrielli, welcher gestern wie- der nach london zurückgekehrt ist, um dort die gesellschaft zu constituiren 1 Zu Andrians Bemühungen, in den verwaltungsrat der staatseisenbahn-gesellschaft ge- wählt zu werden, vgl. eintrag v. 14.6.1855. 2 kaiser franz Joseph.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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