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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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Page - 230 - in „Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III

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Tagebücher230 schade, jetzt in der stadt bleiben zu müssen, auch will ich übermorgen auf einige tage nach lösch fahren, später vielleicht zu Breuner etc. Als ich am 6. michel mit allen möglichen Plänen, documenten, nachwei- sungen und empfehlungen versehen von hier expedirt hatte, zugleich an talabot ein langes schreiben und ein ditta an gustav lerchenfeld in dieser Angelegenheit erlassen hatte, glaubte ich von hier wegzukönnen, da in sa- chen der Westbahn vorerst, und bis ich von Paris Antwort erhalte, was wohl nicht vor Anfang des kommenden monats geschehen kann, nichts weiter zu thun war, auch flore, der ich mit creditbriefen etc. nach Paris behülflich seyn mußte, war am 3. abgereist, und ebenso am tage darauf gabriele neu- wall. darnach hielt mich die Angelegenheit wegen der neuen creditanstalt auch diese tage fest, da ich erstlich meine subscription und einzahlungen für dieselbe ins reine zu bringen hatte und dann auch wegen der Art und des Zeitpunktes der Wahl des verwaltungsrathes mich näher informiren mußte. Bruck möchte mich nämlich im verwaltungsrathe haben, mir aber, wie das seine gewohnheit ist, es überlassen, dafür schritte zu thun, um sich die in- itiative zu ersparen, wozu ich indeß keine große lust verspüre, so sehr ich auch diese Wahl wünsche, da sie mir nicht nur eine höchst interessante, um- fangreiche und auch lucrative Beschäftigung verspräche, sondern mir auch in politischer Beziehung wünschenswerth wäre, es ist das erstemahl, daß der Adel bey uns wirkend auftritt, das erste Beyspiel einer Adelscoalition aus allen Provinzen, es kann daher diese verbindung ganz unerwartete und sehr bedeutende Proportionen annehmen.1 Aber eben deßhalb kann es mir nicht gleichgültig seyn, auf welche Art ich in das leitende comité eintrete. man spricht gegenwärtig von nichts anderm als von der creditanstalt, unsere ganze hiesige Aristocratie beißt an den glänzenden köder der specu- lation an, das hat seine bedenkliche seite, bey einer classe, welche so wenig intelligenz, so wenig politischen verstand, so wenig sittlichen halt hat, kann diese einseitige richtung sehr weit führen, anstatt dummen gentlemen, was sie bisher waren, werden sie zu dummen Juden werden. [Wien] 21. november meine Abreise nach lösch verzögerte sich um einige tage, indem am Abende zuvor, nämlich am 11., egbert hier ankam und 2 tage hier blieb,2 eine der hauptursachen seiner hieherkunft war eben auch, um sich in sachen der neuen creditanstalt (die jetzt Alle vorzugsweise beschäftigt) ein Bißchen 1 gründer der credit-Anstalt für handel und gewerbe (siehe eintrag v. 19.10.1855) waren neben dem Bankhaus rothschild und dem Bankier louis haber mehrere hochadelige groß- grundbesitzer. 2 Besitzer des guts lösch bei Brünn war Andrians cousin graf egbert Belcredi.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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