Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Vor 1918
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Page - 65 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 65 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts

Image of the Page - 65 -

Image of the Page - 65 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts

Text of the Page - 65 -

Tragsessel und Sänften in Genua vom 16 bis Anfang des 18 Jahrhunderts 65 4 Luxusgesetze Tragsessel entwickelten sich – ebenso wie Sänften – im Laufe der Zeit in zunehmendem Maße zu beliebten Mitteln der Luxus- und Prachtentfaltung. Um Exzessen einen Riegel vorzuschieben, wurden Tragevehikel mehrmals Zielscheibe von Verordnungen. Da die da- rin festgelegten Bestimmungen oftmals publiziert wurden, sind jedoch große Zweifel an ih- rer Durchsetzungskraft angebracht. So wurden etwa 1666 sämtliche Karossen, Sänften und Tragsessel verboten, an deren Stoffen, Fransen, Ornamenten und Stickereien Gold oder Silber vorzufinden waren. Jene, die in Hinkunft noch hergestellt würden, durften zudem auch keine Ziernägel oder -knäufe aufweisen. Innerhalb der Stadtmauern waren außerdem ab Inkrafttreten der Bestimmungen nur noch Tragsessel erlaubt, an denen sich keinerlei Gold- oder Silberornamente oder überflüssige Ziernägel befanden.48 Bereits 1672 wurde er- neut ein öffentliches Verbot ausgesprochen, das wiederum Karossen, Sänften und Tragsessel ins Visier nahm. Untersagt war nun der Einsatz von Vehikeln mit folgenden Eigenschaften: […] veluto e con ricami e ornamenti di bordatura, al di fuori, d’argento o d’oro e resti parimenti proibito l’uso di coperte alli muli con riccamo di bordatura esclusi però quelli de suddetti vasi e coperte de muli che Cesare Pallavicino avessero ad adoperarsi per servigio del serenissimo Duce con dichiarazione che non resti proibita l’indoratura di dentro alli legnami di deti usi già fabbricati che però non se ne possa far di nuovi se non con doratura piana.49 Im Jahr 1680 wurde diesem Verbot hinzugefügt, dass die innere Ausstaffierung in Leder, Wollstoff, Stoffen aus mit Seide durchwirkter Wolle sowie in reinem Seidenstoff ebenso wie Vergoldungen an nicht geschnitzten Holzteilen geduldet seien. Auch würden Vehikel mit vergoldetem Schnitzwerk toleriert, so ihr Herstellungsdatum vor dem Erlass von 1672 liege.50 5 Erhaltungskosten Es versteht sich von selbst, dass nicht nur für die Herstellung aufwendig ausgestatteter Prunkvehikel – im Jahr 1586 musste Giovanni Battista Spinola für den Kauf einer „ca- 48 ASG, Archivio Segreto 2943, 1580–1778. 49 ASG, Archivio segreto 2943, 1675: „[…] si permette ancora nell’interiore l’indoratura de legni i quali per quelli che si faranno nell’avvenire dovranno esser piani, senza intaglio veruno, tollerandosi i vari già fabbricati, e posti in uso tali quali sono, ancorché fossero dorati con intagli“. 50 Merli 1871 (wie Anm. 4), S. 34, Anm. 11; Simonetti 1995 (wie Anm. 21), S. 20 und 36, Anm. 44. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
back to the  book Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts"
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Title
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Subtitle
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Author
Mario Döberl
Editor
Alejandro López Álvarez
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
432
Categories
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren