Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Page - 189 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 189 - in Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns

Image of the Page - 189 -

Image of the Page - 189 - in Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns

Text of the Page - 189 -

»Die Dinge reden im Lichte eine andere Sprache als im Dunkeln.« Deutschschreibende Autorinnen aus dem Gebiet der heutigen Slovakei Ingrid Puchalová … die Dinge reden im Lichte eine andere Sprache als im Dunkeln, bei Tag eine andere Sprache als bei Nacht oder im Dämmer des Zwielichts, wenn die Gegenwart mit Vergangen- heit und Zukunft in ein einziges Ganzes zusammenschmilzt, und ihre Geheimnisse offenbaren. Elsa grailich: PrEssburgEr intEriEurs Einer der bekanntesten gebürtigen Kaschauer, der Schriftsteller Sándor Márai, schildert in seiner Autobiografie Bekenntnisse eines Bürgers. Erinnerungen (1934) die Atmosphäre der Stadt Košice/Kaschau/Kassa um 1900: Diese Slowaken [die slovakischen Bauern – Anm. d. Verf.] aus der Umgebung sprachen kaum ein Wort Ungarisch. Einer sonderbaren slowakisch-ungarischen Mischsprache bedienten sich auch die Dienstboten; Konversationssprache der ortsansässigen besseren Gesell- schaft war offiziell das Ungarische, aber zu Hause, in der Familie, sprachen selbst die zuge- wanderten Ungarn lieber Zipserdeutsch. In alledem lag wenig Absicht. Das Fluidum der Stadt war ungarisch, aber in Pantoffeln und Hemdärmeln, nach dem Abendessen, wechselten auch die Herren zum Deutschen über.1 Mögen Márais Worte auch ein wenig übertrieben klingen, so treffen sie doch im Kern die Tatsache, die nicht bezweifelt werden kann, nämlich die Bedeutung der deutschen Sprache und der mit ihr verbundenen Kultur für das geistige Leben auf dem Gebiet der heutigen Slovakei. Die slovakische Schriftstellerin und Publizistin Elena Maróthy-Šoltésová (1855– 1839) schildert in der ersten Szene ihres zweiteiligen Romans Proti prúdu (Gegen den Strom, 1893) den Alltag auf dem slovakischen Bahnhof. Der uniformierte Bahn- beamte spricht jeden in den Zug einsteigenden Reisenden in seiner Sprache an: 1 | Márai, Sándor: Bekenntnisse eines Bürgers. Erinnerungen. Übers. v. Hans Skirecki. Mün- chen/Zürich: Piper 2009, S. 18.
back to the  book Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns"
Transdifferenz und Transkulturalität Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Title
Transdifferenz und Transkulturalität
Subtitle
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Authors
Alexandra Millner
Katalin Teller
Publisher
transcript Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-3248-8
Size
15.4 x 23.9 cm
Pages
454
Keywords
transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
Category
Kunst und Kultur
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Transdifferenz und Transkulturalität