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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 5.1. Einleitung 5.1.1. Ausgangslage und Rechtliche Grundlagen Mit dem Ministerialerlass Nr. 8309 vom 11. Dezember 1848 war den Fa- kultäten das Vorschlagsrecht bei der Besetzung von vakanten Lehrkanzeln zugesprochen worden.1 Das Unterrichtsministerium schaffte damit das seit der Theresianischen Studienreform gültige Verfahren ab: Damals war das Besetzungsrecht von der Universität auf den Staat übergegangen und die Bewerber für eine Lehrkanzel mussten sich einem öffentlichen Konkursver- fahren stellen. Nach Ablegung der Konkursprüfung nahm der jeweilige Stu- diendirektor eine Reihung der Kandidaten vor, auf dessen Grundlage die Studienhofkommission dann einen Besetzungsvorschlag für den Kaiser vor- bereitete. Dabei wurden nicht nur die Ergebnisse der Konkursprüfungen, sondern auch der Leumund der Bewerber beachtet.2 Mit der Abschaffung der Studiendirektoren und der gleichzeitigen Ein- führung von Selbstverwaltungsrechten der Universitäten im Jahr 1848 er- hielten die Fakultäten jedoch wieder die Möglichkeit, den Lehrkörper der Universität nach eigenem Gutdünken zu ergänzen. Nach einer öffentlichen Ausschreibung der Stelle konnte die jeweilige Fakultät einen Dreiervor- schlag einbringen. Dabei durfte sie auch Kandidaten vorschlagen, die sich nicht explizit selbst beworben hatten. Auf Grundlage dieser Terna unter- breitete der Unterrichtsminister dem Kaiser in einem „allerunterthänigsten Vortrag“ einen Besetzungsvorschlag. Der Kaiser folgte in der Regel diesem Vorschlag seines Ministers und sanktionierte mit seiner Unterschrift das Er- nennungsdekret.3 Wie bereits mehrfach erwähnt, führte Thun in Personalfragen ein stren- ges Regiment und nahm die Besetzung von vakanten Lehrstühlen vielfach 1 Erlass des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 11. Dezember 1848, Z. 8309, in: Leo von Beck et al., Die österreichischen Universitätsgesetze, S. 86–90. 2 Siehe bei engeLBrecHt, Geschichte des österreichischen Bildungswesens, Bd. 3, S. 283; Jan surman, Vom „akademischen Altersheim“ zur Spitzenforschungsanstalt? Mobilität der Wiener Professoren 1848–1918, in: Mitchell G. Ash/Josef Ehmer (Hg.), 650 Jahre Univer- sität Wien – Aufbruch ins neue Jahrhundert, Bd. 2 (= Universität – Politik – Gesellschaft), Göttingen 2015, S. 621–648, hier S. 623–624. 3 Erlaß des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 11. Dezember 1848, Z. 8309.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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