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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5.2. DIE ERSTEN ERNENNUNGEN. GEORGE PHILLIPS UND JOHANN SCHULER 187 und vielleicht auch der Gefahr vorbeugen, dass Phillips Österreich wieder verlassen und nach München zurückkehren könnte. Dass es dazu kommen werde, wurde nämlich in der Akademischen Monatsschrift schon im Früh- jahr 1850 als sicher vermeldet.81 Thun wollte Phillips aber auf keinen Fall verlieren, und der weitere Umgang des Ministers mit dem Professor lässt auch erahnen, dass Thun vollkommen von Phillips überzeugt war. Thun schätzte Phillips’ Rat in verschiedenen Angelegenheiten und dieser besaß zeitweilig großen Einfluss beim Minister82, auch erfüllte Thun in den folgen- den Jahren Phillips mehrfach außergewöhnliche Wünsche. So gewährte er ihm etwa zweimal die Erhöhung des Gehalts, sodass Phillips an der Wiener Universität bald zur Gruppe der bestbezahlten Professoren gehörte, außer- dem verlieh der Kaiser auf Thuns Vorschlag hin Phillips den Titel eines Hof- rates. Überdies konnte der Professor für das Wintersemester 1852/53 und später für jedes Wintersemester ein Freisemester für die Arbeit an seinem Werk herausschlagen.83 Obschon Thuns Unterstützung für Phillips während seiner Amtszeit nicht nachließ, kam es dennoch nach 1855 zu einer Abkühlung des Verhältnis- ses: Phillips’ Einfluss bei den Studenten blieb gering, wie er selbst einge- stehen musste84. Das wiederum weckte in Thun Zweifel an Phillips’ Lehr- talent. Auch kränkte es Phillips, dass er an der Universität Wien isoliert war85 und Thun nur noch vereinzelt auf seine Ratschläge zurückgegriffen hatte – anders als zu Beginn des Jahrzehnts.86 Phillips erbat sich daher 1858 einen zweijährigen Forschungsurlaub, den ihm Thun gewährte. 1860 Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv und Majestätsvortrag, Wien 09.12.1852, MCU Präs. 702 ex 1852, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 81 Akademische Monatsschrift. Centralorgan für die Gesamtinteressen deutscher Universitä- ten (Februar 1850), S. 77. 82 Vgl. dazu das auch das Urteil von Albert Jäger: Jäger an Ficker, Wien 20.04.1856, Nach- lass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsforschung; bzw. jenes von Alois Flir: fLir, Briefe aus Innsbruck, Frankfurt und Wien. Der Einfluß von Phillips auf Thun zeigt sich auch bei der Ernennung von Ficker nach Innsbruck, siehe in Kapitel 5.8. 83 Siehe Majestätsvortrag, Wien 20.02.1852, MCU Präs., 36 ex 1852, Österreichisches Staats- archiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 84 Vgl. Phillips an Ministerialrat, Wien 10.01.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D152, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 85 Vgl. dazu auch die Aussage bei Nikolaus HiLLing, Zwei Notizen über die Kirchenrechts- lehrer von Moy und Phillips aus den Jahren 1856 und 1858, in: Archiv für katholisches Kirchenrecht (1934), S. 500–501, S. 501. 86 Siehe dazu Phillips an Thun, Wien 24.11.1858, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D475, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. Vgl. auch das Urteil von Lentze, Die Universitätsreform des Ministers Graf Leo Thun-Hohenstein, S. 262.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860