Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare - Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1
Page - 15 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 15 - in Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare - Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1

Image of the Page - 15 -

Image of the Page - 15 - in Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare - Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1

Text of the Page - 15 -

TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare Martina Lang & Bernhard Wieser 15 Abbildung 3: Dystopische Vision von virtuellen Gesundheits-Avataren, in denen die von den ExpertInnen rigoros ablehnende Haltung zu Fragen darüber, dass nicht Systeme sondern Menschen Entscheidungen treffen, bewusst ausgehebelt wird, um kontroversielle Reaktionen in den Fokusgruppen zu provozieren. Im Bild rechts unten wird der „Grenzwert“ gezeigt, der über eigenständiges Wohnen zu Hause oder über Auslagerung der Pflege in ein Heim entscheidet, gezeigt. Im Videoclip wurden ethische Frage nach Entscheidungen und Interventionen im Kontext der Pflege aufgeworfen. So wurde etwa die Entscheidung, Walters Betreuung in einem Pflegeheim fortzusetzen in den Handlungsstrang des Videos integriert.2 Es wird erläutert, dass auf Basis der durch den Gesundheits-Avatar erhobenen Daten über die Veränderung von Pflegebedarf entschieden wird. Dafür werden Prognosewerte herangezogen, die dem Arzt anzeigen, dass „der Grenzwert“ für den Pflegebedarf „schon bald überschritten sein wird“. Eine Überschreitung dieses Grenzwertes bedeutet, wie im Videoclip gezeigt, dass „das Wohnen alleine nicht mehr 2 Gerade diese Vorstellung wurde im davor durchgeführten ExpertInnen-Workshop sensitiv und kritisch reflektiert. Übereinstimmend waren sich die ExpertInnen einig, dass eine derartige Intervention, die „aufgrund der Datenlage in einem Gesundheits-Avatar“ dazu führt, dass „das System dann quasi automatisch die Überweisung ins Heim schreibt“, rigoros abzulehnen ist (AP 1, Think Tank_Workshop 2017). Im Hinblick auf Interventionen muss nach ExpertInnenmeinung in ethischen Fragen generell früher angesetzt werden, damit sei auch die Situation in den Blick zu nehmen, „dass man dann dem Angehörigen vorschlägt, […] ob nicht vielleicht Betreuung [ge]braucht“ wird und, „ob das schon an Intervention zu viel ist?“ (E 2; 00:26:48-8). Für solche Szenarien „muss man sich irgendwo eine Grenze suchen“ (ebd.). Diese im Workshop klar vertretene Haltung in Bezug auf die Autonomie im Kontext von Pflegebedürftigkeit wurde im produzierten Videoclip intentional als dystopische Vision eines die Autonomie von sozialen Akteuren unterlaufende Technologie dargestellt.
back to the  book Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare - Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1"
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1
Title
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Subtitle
Eine Fokusgruppenanalyse
Volume
1
Authors
Martina Lang
Bernhard Wieser
Editor
Technische Universität Graz
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-667-3
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
54
Category
Lehrbücher
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare