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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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man bei den eigenen Produktionen eine „Mangelhaftigkeit der Motive“ registrierte undauchdieanfallendenHerstellungskostenalsProblemerkannte.265 Der tatsächlicheErfolgoderMisserfolgder filmischenPropaganda ist aufgrund dermangelhaften Aktenlage nicht zu eruieren. Alle Berichte sprechen aber dafür, dass, je länger die Kriegshandlungen dauerten und je geringer die Hoffnungwar, denKrieg andenFronten zu entscheiden, dasKPQumsomehr ausgebaut undder Einsatz der Lichtbilder und Filme verstärkt wurde.266 Einer Aufstellung vom Feb- ruar 1918 zufolge produzierte die Filmstellewöchentlich eine Kriegswochenschau, pro Monat zumindest einen „künstlerisch ausgearbeiteten Kriegsfilm“ sowie we- nigstens„einen300–400mlangenFilm,der sichderTätigkeitderk.u.k.Militärs in einemKriegsgefangenenlager oder in einembesetzten Land“widmete. DesWeite- ren brachte man „Aufnahmen aus der Kriegsindustrie, der Landwirtschaft, von StädtenundNaturschönheitenderMonarchie“ ein,wie auch „patriotischeDramen oder Komödien, die internationalen Leihanstalten angeboten“ wurden.267 In der Aufzählung fehlen die zahlreichen inAuftrag gegebenenKriegsanleihefilme, die– ebensowie dieWirtschaftsindustriefilme – eine klare ökonomischmotivierteWir- kungs-undWerbekraftverfolgtenundfürdieweitereEntwicklungdesGenres„wer- benderFilm“ indieserPeriodevonbesondererBedeutungwaren. 5.2 „DieErfüllungeinerpatriotischenPflicht“: Kriegsanleihewerbefilme Ein wichtiges Mittel zur pekuniären Sicherung der kostenaufwendigen Kriegsein- sätze stelltendieKriegsanleihendar.Der ersteAufruf zurLeistungeiner„finanziel- len Wehrpflicht“ erfolgte bereits im November 1914. Die offerierten fünf Prozent Zinsen versprachen eine guteGeldanlageund veranlassten insbesonders große In- stitutionen und dieMittelschicht, diesbezüglich aktiv zuwerden. ImGanzenwur- denachtKriegsanleihenaufgelegt, die nominell 35MilliardenKroneneinbrachten. Gezeichnet wurden sie vornehmlich von Deutschösterreichern, die nicht nur über diegrößtenfinanziellenMittelverfügten,sondernzudemdenmilitärischenSiegÖs- terreich-Ungarns am stärksten herbeiwünschten. Insgesamt konnten drei Fünftel der Kriegskosten über Anleihen erbracht werden. Der ErsteWeltkrieg verbrauchte 265 Oppelt, Ulrike: Filmund Propaganda imErstenWeltkrieg. Propaganda alsMedienrealität im Aktualitäten-undDokumentarfilm,Stuttgart 2002,S. 108. 266 Strobl,KarlHans:K.P.Qu.GeschichtenundBilderausdemösterreichischenKriegspressequar- tier,Reichenberg1929,S. 272.Mayer,OrganisationdesKriegspressequartiers,S.48. 267 KA,KM,Präsidium,Ktn. 2369,„DirektivenüberdieHerstellungunddenAuslandsvertriebvon Propagandafilms“, 8.Februar 1918,Präs.Nr.: 10618.Mayer,OrganisationdesKriegspressequartiers, S.91. 5.2 „DieErfüllungeinerpatriotischenPflicht“ 59
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Title
Der österreichische Werbefilm
Subtitle
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Author
Karin Moser
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
316
Keywords
Culture of memory, media history, advertising
Category
Kunst und Kultur
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