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denen aber zumTeil auch tiefe Feindschaftenbestanden– sei es aus persönli-
chen, politischen, rassistischenoder sonstigenGründen–was sich jeweils un-
mittelbaraufdasFakultätsgeschehenauswirkte.NamentlichdieHabilitationen,
die (zahlreichen)Disziplinarverfahren sowie auchdieMitwirkungbeiwissen-
schaftlichenGroßprojektenwieetwaTagungenoderFakultätsgutachtenzeugen
von solchen Interaktionen, derenKenntnis notwendig für dasVerständnis der
Entwicklung der Rechts- und Staatswissenschaften in jener Zeit ist. Daher
werden hier nicht nur die Publikationen und sonstigen wissenschaftlichen
Leistungen der fakultätszugehörigen Professoren und Dozenten dargestellt,
sondernversucht,dieseMenschenselbstdarzustellen, samt ihrenpersönlichen
Facetten, dabei auch immer wieder in ihr außeruniversitäres Leben blickend.
Daher enthält diesesBuchzumeineneinegroßeZahl anKurzbiographien, die
auf die Individualität der verschiedenenAkteure eingehen, zumanderenpro-
sopographischeUntersuchungen, die dieseAkteuremiteinander inBeziehung
setzen.
Anstoß fürdasProjektwarendieForschungenvonThomasOlechowskiund
TamaraEhszuLebenundWerkdesStaatsrechtlersundRechtstheoretikersHans
Kelsen, der 1911–1930 zunächst Privatdozent, dann Extraordinarius, zuletzt
Ordinarius anderWienerRechts- undStaatswissenschaftlichenFakultätwar.9
Sein persönliches Schicksal sowie das der von ihm begründeten Schule, die
zahlreichenHabilitanden, die aus ihrhervorgingen, aber auchdieAnfeindun-
gen,denen ihreAnhänger/innenundvorallemKelsen selbst ausgesetztwaren,
gaben denAnstoß zur vorhin skizzierten Leitidee. Es galt, das komplette Be-
ziehungsgeflecht derWienerRechts- undStaatswissenschaftlichenFakultät zu
beleuchtenund festzustellen, welche »Schulen« es zu jener Zeit gab,wie diese
sichinnerhalbundaußerhalbderFakultätsmauernentwickelten,undinwieweit
deren Entwicklung von den Schicksalen der ihr angehörenden Personen ab-
hängigwar.GemeinsammitKamila Staudigl-Ciechowicz, die ihreDissertation
zumDienst-undDisziplinarrechtderUniversitätWienverfasst,stelltenThomas
Olechowski undTamaraEhsdaher im Jahre 2008 einenAntrag auf Förderung
ihres Projekts beim österreichischenWissenschaftsfonds FWF, der auch be-
willigtwurde.Projektstartwarder1.Februar2009,Projektendeder31.Oktober
2013.10 Im Zentrum der Arbeiten stand die Abfassung der vorliegendenMo-
nographie,danebenwurdeneineReihevonVorträgengehaltenundAufsätzezu
speziellen Themen verfasst. EngeKooperationen bestanden v.a.mit der Bun-
desstiftung »Hans Kelsen-Institut«,11 der Hans-Kelsen-Forschungsstätte in
9 Vgl. näher die Homepage des Projekts: [http://www.univie.ac.at/kelsen] (abgerufen am
16.07.2014).
10 Vgl. näher die Homepage des Projekts: [http://www.univie.ac.at/restawi] (abgerufen am
16.07.2014).
11 Vgl. [http://www.kelseninstitut.at] (abgerufenam16.07.2014).
Einleitung 25
Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Title
- Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Authors
- Thomas Olechowski
- Tamara Ehs
- Kamila Staudigl-Ciechowicz
- Publisher
- V&R unipress GmbH
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-985-7
- Size
- 15.5 x 23.2 cm
- Pages
- 838
- Category
- Recht und Politik