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kerrechts, der Staatswissenschaften,40 derWirtschaftsgeographie oder Privat-
wirtschaftslehre, existiertdagegensogutwiekeineLiteratur.
Zu vielen – nicht allen – ProfessorenundDozenten existierenKurzbiogra-
phien in der »NeuenDeutschen Biographie« (NDB), in der »NeuenÖsterrei-
chischen Biographie« (NÖB), im »Österreichischen Biographischen Lexikon«
(ÖBL) und anderen Nachschlagewerken.41 Eingehendere biographische Dar-
stellungen sind eher die Ausnahme.42 Nachrufe enthalten insbesondere die
»JuristischenBlätter«, ferner die jährlich herausgegebeneBroschüre »Die Fei-
erliche Inauguration des Rektors derWiener Universität« sowie – soweit es
Akademiemitgliederbetrifft–der»Almanachder(Österreichischen)Akademie
derWissenschaften«. Auch diese Quellen sind lückenhaft; insbesondere Per-
sonen,diezwischen1938und1945starben,erhieltennurselten–odererstJahre
später–Nachrufe indenobengenanntenMedien.43
Zuunterscheidenvonden bisher genanntenBiographien sind die autobio-
graphischenDarstellungen, die bereits nichtmehrder Sekundärliteratur, son-
dern der Primärliteratur, also den Quellen zugerechnet werden müssen. Sie
liefernunschätzbaresMaterial, sind freilichauf ihrenWahrheitsgehalt stetsmit
großer Vorsicht zu hinterfragen. Hervorzuheben ist hier insbesondere die
Sammlung von autobiographischenDarstellungen, die 1952 vom Innsbrucker
RechtshistorikerNikolaus Grass herausgegebenwurde, und an der zahlreiche
Mitglieder der Fakultät – von Adolf J. Merkl über Hans Sperl bis zu Alfred
Verdroß–mitgewirkthaben.44AuchHansKelsen,45Ludwig (von)Mises,46Eric
40 Auch hier wieder unter Ausklammerung der imZuge des gegenständlichen Forschungs-
projektes vorab erschienenenPublikationen, vgl. bes. Ehs, Vertreibung;dieselbe, Staats-
wissenschaften.ÄußerstmagerdagegenBerger, Staatswissenschaften.
41 Die indiesendreiLexikaenthaltenenKurzbiographienwerden imLiteraturverzeichnis zur
gegenständlichen Arbeit nicht extra aufgeschlüsselt, sondern es erfolgt ein pauschaler
Hinweis. Als besonders einschlägig ist hier ferner Brauneder, Juristen inÖsterreich, zu
nennen, nurwenig ergiebig sinddagegen Stolleis, Juristen; Bruckmüller, Personenle-
xikonÖsterreich;Kleinheyer/Schröder, Juristen.
42 Métall, Kelsen; Grussmann,Merkl; Busch,Verdroß;Marboe,Verdroß; Luf, Verdroß;
Caldwell,Hayek’sChallenge;Nenning,Grünberg;Pfabigan,MaxAdler;Pinwinkler,
WilhelmWinkler;Polleit,Mises.
43 Vgl.dazuaberKörrer,VerstorbeneMitglieder.
44 Grass, Selbstdarstellungen. Für das gegenständliche Projekt waren insbesondere die Bei-
träge vonund zuLudwigAdamovich (sen.), Robert Bartsch, FerdinandDegenfeld-Schon-
burg, Alexander Hold-Ferneck, Ferdinand Kadecˇka, Heinrich Klang, Adolf JuliusMerkl,
HansSperl,AlfredVerdroß,WilhelmWinkler,KarlWolff undHansMayer vonbesonderer
Bedeutung. Bereits 1950/51 edierte Grass eine Sammlung mit Selbstdarstellungen von
Historikerinnen, die auch autobiographische Skizzen von Rudolf Köstler und Leopold
Wenger enthalten.Diese Sammlungenwurdenoffensichtlich inspiriert vonder1924–1929
vonHansPlanitzveranstaltetenSammlung,vonderjedochfürdasgegenständlicheProjekt
nurdieSelbstdarstellungvonCarl Stoosseinschlägig ist.
45 Kelsen, Selbstdarstellung;Kelsen,Autobiographie.
46 Mises, Erinnerungen.
Einleitung 29
Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Title
- Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Authors
- Thomas Olechowski
- Tamara Ehs
- Kamila Staudigl-Ciechowicz
- Publisher
- V&R unipress GmbH
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-985-7
- Size
- 15.5 x 23.2 cm
- Pages
- 838
- Category
- Recht und Politik