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Nach 1918
Die Wundes des Staates - Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
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103Etablierung einer neuen Verwaltungsstruktur tion in Arbeitsmarkt und Gesellschaft sowie Abwehr des dauernden Unterstützungs- bedarfs. Um den notwendigen Informationsaustausch auf dem neuen Gebiet zu ge- währleisten, startete das Ministerium zeitgleich mit dem Februarerlass die Herausgabe der „Mitteilungen über Fürsorge für Kriegsbeschädigte“, eines von nun an regelmäßig erscheinenden amtlichen Nachrichtenblattes.28 Ein Monat nach dem ersten Erlass wurden die Grundlinien der „Fürsorgeaktion“ im März 1915 in einem zweiten Erlass weiter konkretisiert.29 Etwa zur gleichen Zeit begann auch der tatsächliche Aufbau des Verwaltungsapparates. Als eine der ersten Landeskommissionen konstituierte sich Anfang März 1915 jene der Steiermark. Es folgten noch im selben Monat Oberösterreich und im Monat darauf Mähren. Im Mai zogen Niederösterreich, Böhmen  – hier hieß die Einrichtung „Staatliche Landeszen- trale für das Königreich Böhmen zur Fürsorge für heimkehrende Krieger“30  – und Schlesien nach.31 Im Küstenland, in Dalmatien, im südlichen Teil Tirols sowie in der Bukowina und in Galizien verzögerte sich die Ausgestaltung der Landeskommissio- nen.32 Die Einrichtungen der staatlichen Invalidenfürsorge sollten in diesen teilweise 28 K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1915, S.  1 und S.  61. Das Nachrichtenblatt, das  – von Behörden zum ermäßigten Preis  – direkt bei der Hofdruckerei bezogen werden konnte, enthielt neben den zentralen Erlässen des Innen- und des Kriegsministeriums auch Abdrucke von Vorträgen, Berichte von Tagungen und Darstellungen aus der Praxis. Es erschien später als Mitteilungsblatt des mit 1.1.1918 eingerichteten Ministeriums für soziale Fürsorge und nach Kriegsende als Mittei- lungsblatt des mit 30.10.1918 geschaffenen Staatsamtes für soziale Fürsorge. 1919 wurde das Nach- richtenblatt in die „Amtlichen Nachrichten des Deutschösterreichischen Staatsamtes für soziale Fürsorge“ integriert ; Staatsamt für soziale Verwaltung, Mitteilungen über Fürsorge für Kriegsbeschä- digte, Wien 1918, S.  1 (367). Ab Ende 1920 führte das Bundesministerium für soziale Verwaltung das Periodikum weiter. 29 Erlass des MdI v. 15.3.1915, in : K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1915, S.  3f. 30 K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1915, S.  5. 31 Steiermark : Landeskommission Steiermark, Jahresbericht 1915, in : K.k. Ministerium des Innern, Mittei- lungen über Fürsorge für Kriegsbeschädigte, Wien 1916, S.  179–184. Oberösterreich : Landeskommission Oberösterreich, Jahresbericht 1915 ; ebd., S.  164–166. Mähren : Landeskommission Mähren, Jahresbe- richt 1915 ; ebd., S.  170–173. Niederösterreich : Landeskommission Niederösterreich, Jahresbericht 1915 ; ebd., S.  159–164. Böhmen : Landeskommission Böhmen, Jahresbericht 1915 ; ebd., S.  166–169. Schlesien : Landeskommission Schlesien, Jahresbericht 1915 ; ebd., S.  173–176. 32 K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1915, S.  33. Für Galizien  – hier übernahm das Rote Kreuz die Tätigkeit der Landeskommission  – siehe auch K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1916, S.  80. Die Landeskommission der Bukowina musste zuerst in Prag eingerichtet werden ; K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1917, S.  336 ; AT-OeStA/AdR BMfsV Kb, Kt. 1357, 2752/1918 ; die Lan- deskommission von Dalmatien konstituierte sich erst spät ; K.k. Ministerium des Innern, Mitteilungen, 1917, S.  262. 1918 wird in Trient eine Geschäftsstelle der Landeskommission für das engere Kriegsgebiet errichtet ; K.k. Ministerium für soziale Fürsorge, Mitteilungen, 1918, S.  12 (252) ; die Einrichtungen blieben in dieser Region mangelhaft ; AT-OeStA/AdR BMfsV Kb, Kt. 1361, 16791/1918.
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Die Wundes des Staates Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Wundes des Staates
Subtitle
Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914–1938
Authors
Verena Pawlowsky
Harald Wendelin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79598-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
586
Categories
Geschichte Nach 1918
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