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Franz X. Freih. v. Aichen (geb. 13. Sept.
1788) ist Sectionschef im k, t. Finanz-
ministerium und niederöslerr. Landunter-
marschllll; da seine Ehe ohne Descendenz
blieb, wurde von ihm Franz Ritter von
Mitis, Lieutenant bei Herzog von Braun-
schweig - Kürrassieren Nr. 7, als Sohn
aboptirt, und ihm ddo. Wien 2. Juni
1852 der Frciherrnstand mit dem Prä«
dicate „von Aichen" verliehen.
Oeftr, National-Encyklovädie I. Vd. — Ä er-
mann (M,), Oestr. liogr, Lexiion I, Heft. —
Geneal, Taschenbuch ter freiherilichen Häuser
II, Illhig, 1849. E. 7, V. Iahrg, 1855. S. 5.
Algner, Iofeph Matthäus (Maler,
geb. zu Wien 18. Jänner 1818), Sohn
eines Goldschmieds, trat A. mit seinem
12. Jahre bei einem Juwelier in die Leh-
re. Nach überstandenen Lehrjahren folgte
A. seinem innern Berufe, und mit großen
Opfern gelang es ihm A m m erlin Z s (s.
diesen) Schüler zu werden. Im 1.183?
hatte er es schon dahin gebracht, daß ihm
die Ausübung seiner Kunst die Existenz
sicherte. Sein Hauptfach ist die Porträt-
malerei, und die Ausstellungen des neuen
österr. Kunstvereins brachten in den letzten
Jahren mehrere gelungene Bildnisse und
Studienlöpfe seiner Hand. Aber auch als
Theoretiker ist A. an seinem Platze und
mehrere Aufsätze in den bessern Wiener
Blättern über „Kunst" und „Kunst in
Wien" haben ihn zum Verfasser. Inter-
essant dürfte e« sein zu erfahre», daß der
friedliche Künstler im I. 1848 Comman-
dant der akademischen Legion gewesen, die
Octoberkämpfe mitgemacht, am 11. Nov.
dess. I. gefangen, am 23. desf. M. zum
Tode verurtheilt, aber vom Fürsten W in-
disch g rätz unbedingt begnadigt worden
war. Auch ist es A., der den unglückliche»
L e n a u im Zustande des Wahnsinns por«
trätirte, aber das Bild halbvollendet stehen
lassen mußte. Den merkwürdigen Vorfall
erzählt der Maler selbst nuter dem Titel:
, an« »einem KlchMnche," wel- cher Artikel in L.Frllnll's: „Z
graphie" (Wien 1854) und in vielen Blät
tern des In- und Auslande« steht.
Neima n n (Mor,), Oeftr. biogr, lex. I.Heft,—
Oestr. Nürgeibllltt in Linz 185«, Nr. 139.
Aiguer, Michael (Kupferstecher,
geb. zu Wien 20. Mai 1805). Als Sti«
pendist der k. k. Kiipferstecherschule be-
schäftigte er sich mit Porträtmalen und
arbeitete im historischen Fache. Als er die
Schule 1827 verließ und die Kunst nach
Brot ging, verlegte er sich auf die Zeich-
nung mechanifcher, geometrischer, physi-
kalischer Gegenstände. Darin brachte er
es zu solcher Vollendung, daß ihm die
Ausführung der Tafeln der wichtigsten
Werke, wo die Zeichnung mit mathemati-
scher Genauigkeit ausgeführt werden muß,
anvertraut wurde. So sind denn Aigner's
Werke -sämmtlicheTaseln zurbändereichen
„technologischen Lniqklopadie »an PrechU;" ein
großer Theil der zu „Giistnn's Mechanik"
gehörenden; alle zu „Nnig's Mechanik," zu
„Mhrle's Probier iind Mtilickniilll^zu^anm-
Natmlehie," zu „Hanstodt's Nark-
," zu den „Verhandlungen des n, ö,
und zu den von der k. k.
Hoflllmmer herausgegebenen 6 Bänden
der „erlnschenlN Primiegien" u. a. m.
Neimann (Mor.), Oestr. liogr, lex. I, Heft.
Albach, Joseph Stanislaus (Kan-
zelredner, geb, zu Preßburg 2. Febr.
1795). Nach zurückgelegten Studien trat
er in den Orden des h. Franz v. Assisi;
nachdem er Priester geworden, hielt er
seit 1826 in der Franzistaner-Kiiche zu
Pesth die Sonntagspredigten in deutscher
Sprache. Sein Ruf als ausgezeichneter
Kanzelredner verbreitete sich alsbald und
noch heute nennt man Albach den „öster
reichischm laiordaire." Leitermußte er eines
chronischen Uebels wegen einem Berufe
entsagen, durch den er so erfolgreich wir-
ken konnte, da feine Beredsamkeit die Zu-
hörer hinriß und auf das tiefste ergriff.
Nicht minder als durch seine Kanzelieden,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon