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gossen, nachdem er Alle«, was er besaß,
verlauft hatte. Mit dem zweiten Schusse
demontirte er bereits eine Kanone der
Gegner. Nun wurde A, zum Major er-
nannt. A. lieferte deu Magyaren noch
ZOKanonen, die alle vorzüglich schössen und
sein Werk waren. In der Action bei Sina«
Zarda fiel er neben einer seiner Kanonen.
Leuitschnigg (Heinr, Ritter v,), Kossuth ll,
seine Bllnnerjchaft (Pesth 1850, 2 Bde,) II,
Nb. S. 282,
Allignili, Alexander (Blumen-
maler, geb. zu Barzio, Delegation
Como, 7. Jänner 1764, nahm sich selbst
das Leben 1819). Von den Lebensverhält-
nissen dieses unglücklichen Künstlers ist
nichts uud seine Arbeiten sind mitUnrecht
unr wenig bekannt. Seine Blumenstücke
siud ebenso ausgezeichnet durch den Ge-
schmack in der Auorbuuug, wie durch
Meisterschaft in ihrer Ausführung. Iu
der Pinakothek der Brera befindet sich
ein Bild von ihm: „Nlnmen in einer Vasl,"
das von der Akademie den Preis erhielt
und worauf sein Name mit der Jahreszahl
1819, da« sein Todesjahr ist, sich befindet.
Cantu s/gnttz), Quattro giorni in Äilanu —
(VillllliHi 18Z2) z>, 195, — Rivista inmeze,
)l2llu»Ie Hell», rroviucia üi llouio zier l'anno
1854. Kecza», II, ^nua VII, (llouio, Osti-
nelli) 8, Ilo.
Allivllbene, Ferdinand (Schrift-
stell e r, geb. zu M a n t u a im Septem-
ber 1776, gest. 24. Juni 1834). Schon
in der Jugend schrieb er Gedichte und
versuchte es im Wege der Literatur sich
einen Nameu zu machen. Indeß lag er
den Sludieu ob uud erhielt die juridische
Doctorwüide. Unter der französischen
Herrschaft in Italien wurde er Procura-
tor der Armee, dann Administrator des
Departements, Richter beim außerordent-
lichen , militärischen Tribunal uud
endlich nach Mailand zum gesetzgebende»
Körper (Consulta) berufe». Im 1.1807
kam er nach Brescia an den Appellhof, wo
sein wackeres und liebenswürdiges Beneh- men ihm viele Freunde gewann, und er sich
um dasNthenäum vonBrescia, eine gelehr-
te Gesellschaft, manche Verdienste erwarb.
Als Italien wieder an Oesterreich kam,
wurde A.uach Aufhebung des Appellhofes
in Brescia nach Bergamo an den Ge-
richtshof erster Instanz übersetzt, aber
seine geschwächte Gesundheit bewog ihn,
sich in den Ruhestand zurückzuziehen.
Er begab sich nun nach seiner Vater-
stadt Mantua zurück, wo er bis an
seinen Tob allgemein geachtet lebte.
U, unterhielt mit Bett in el l i , dem
Nestor der italienischen Literatur seiner
Zeit, mit P indemo nte, Ci c o gna ra,
Paradisi und Vinc. Monti einen
innigen, literarischen Verkehr. Ein
eigenthümlicher Gedanke A.'s war, das
Gedicht Dante's „die Hölle" in Prosa
umzuarbeiten. Bei der fast an Ver-
ehrung gränzenden Liebe zu Dante's
Gedichten war sein nächster Zweck dabei,
das wunderbare Gedicht dadurch auch
Jenen zugänglich zu machen, denen die
geistige Vorbildung fehlt, dieses Werk im
Original lesen zu können. Da« Werk er-
schien u. d. T.: „ I l secolo H Dante,
commenta storica ««cellario all' intelli-
F', Arrivane««," (kireuxe 1830, 2 vol.
2. Ausg.) (Vergl. Lrunet,. Li-iixelie»
1838. I I . Ld. 8. 15.) — Außerdem er-
schienen von ihm das „Muzea icanagra
/ico cli prense" mit den Anmerkungen
von G.B. Nic o l in i; mehrere Poesien,
als: „ l'Alloro cli I^via;" — „La Oonver-
cli I'enelo/!«, " — „^e acc/ue cl»
— „I"» arevita clella vit»"
u. v. A,, dauu eiu paar Abhandlungen
lechtswissenschaftlichen Inhalts uud zwar
über die „Gigenschaliei, eines gnten Nichte«,"
welche vom Athenäum zu Brescia mit
dem Preise betheilt wurde, uub eine an-
dere „üb« die Gerichtssprache,"
Hell' ^teu«» äi «««oi» V
, 1835 (Lre5oÍÄ,, Tir,, äell» ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon