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L, 16 und I86. — Neuer Nekrolog ter Deut-
schen XVII, Iahrg, 1839 (Weimar 18«) II,
Theil, S, 641, — (Brockhau«) Conversations-
kexĂĽon 10. Aufl. II. Nd, S. 152, wo sie irrig
»l« Gabriele Baumgaitcu anfgcftihit wird,
— Qefti, Nütional-EncNllopädieO, Or ä f f er
u. Czikann) (Wien I82Z, 6 Ndc,) I. Nd.
S. ««U. — Journal von und für Deutschland
(Fulda und Nürnberg 1784 — 1782) Jahrg.
1788,1,Theil, S.138. II. S. 109 u. Iabrg.i?»»,
I, Tb. S. 878.
Bllcsinsly, Andreas (Bischof von
Munkács, geb. im Ungvaier Comitate,
1729, gest. zu Ungvár 19. Nov. 1809).
Die Familie ist eigentlich galizischen Ur-
sprungs und stammt ans der Ortschaft
Baesina. Andreas besuchte die untern
Schulen zuUngvär, die höhern zuStein-
llmanger. Seine vortrefflichen Eigen-
schaften verschafften ihm die Erziehelstelle
bei den Söhnen des Grafen M ai-
la t h, später wurde er Kaplan zu Dorog
im Munkácséi Comitate, bald darauf De-
chant daselbst, in welcher Eigenschaft er
12 Jahre wirkte. Dann erhielt er eine
Domherrnstelle zuMuiMcs, wurde darauf
Generalvicar und im 1.1773, 44 Jahre
alt, in der Hofcapelle zu Wie» zum Bischöfe
geweiht; endlich 1777 zum geh. Rath er>
nannt, 37 Jahre wirkte B. als Kirchen-
fülst, ein Muster der Wohlthätigkeit, Got-
tesfurcht und Gelehrsamkeit. Die bischöf-
liche Bibliothek, 7000 Bde. stark, verdankt
B. ihre BegrĂĽndung; obwohl B. nichts
durch den Druck veröffentlichte, enthalten
doch viele Werke dieser reichen Sammlung
seine Glossen, Bemerkungen, Zusätze
u.d.M. Unter ihm wurde die bischöfliche
Reswenz von Mnnkücs nach Ungv« ver-
legt. Seinen Verdiensten verdanken die
Professoren des Uugvarer Lyccum«, die
untcv» Schulen und die Präparaudenan-
stalt ihre königliche Dotation. Wohlthätig-
keit war ein Giundzug seines Charakters,
sein Speisesaal war Jedem offen, sein Geld
benĂĽtzte er nicht fĂĽr sich, sondern uur fĂĽr
die Waisen, Armen undVerunglĂĽckten ; als
er starb, fand man nichts bei ihm und in einem einfachen, hölzernen Sarge wurde
er in der Pfarrkirche beigesetzt. Wollte
ihm Jemand fĂĽr gegebene Wohlthaten
danken, so lehnte er jeden Dank mit den
Worten ab: „Nicht mich, nur Gott hast
du zu lobeu und Ihm zu danken." Die Reli-
gion verglich er mit einem Obstgarten,
der nur dann schön ist, wenn er Früchte
trägt; durch Thaten müsse sie geklönt
sein. Als er, 80 Jahre alt, die Zeitlichkeit
mit der Ewigkeit vertauschte, war die
Trauer um den hochherzigen edlen Kir-
cheufĂĽrsten allgemein.
l^elz^ Älaßyar OrZxäßi LIjnorva, b. i. Oberun-
garückc Minero» III, Iahig, 1L2?, II, Viertel-
jahlilhejt „Biographie von D o h o vits."
Vlldenfeld, Eduard Freiherr «ou,
ftscudonymEduardSilesius (Schrift-
steller, geb. zu T r o p p au in Schlesien
1800). Stammt von einem altadeligen
Geschlechte Böhmens, Namens Czeik a,
das ohne Prävalirung der Abelsrechte in
Folge von Kriegsunruhen seine Heimat
Böhmen mit Schlesien vertauschte. Karl
Auton, der GroĂźvater Eduards,
wurde ob seiner groĂźen Verdienste um die
Industrie — er betrieb zu Troppau die
stärkste Tuchfabrication nebst ausgedehn-
tem Handel in Schlesien —von der Kaise»
rin Maria Theresia in den Ritterstand mit
dem Piädicate: von B ad enfeld erho-
ben ď zn Troppa« 1809); von seinen
vier Söhnen vermehrte Karl Joseph
den ihm nach seinem Vater zugefallenen
Grundbesitz der groĂźen Herrschaft FĂĽlnek
in Mahren durch Ankauf groĂźer GĂĽter
in Galizicn, Schlesien und Croatien, und
in Folge seiner groĂźen Verdienste
um Hebung der Landescultur, insbeson-
dere um Veredlung der Schafzucht in
Mätzen. Galizien und Croatien, feiner
patriotischen Gaben in den Kricgsjahren
und seiner thätig«! Verwendung als schlcs.
Dcputirtcr bci dcc vormaligen vereinig-
ten Eiulösungs- und Tilgungsdeputation,
verlieh ihm Kaiser Franz die Freiherrn»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon