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Bomzzi, Anton (Virtuose, geb.
um die Mitte der zweiten Hälfte des vori-
gen Jahrhunderts, gest. zu Mantua
1302). Er war einer der ersten Virtuo-
sen auf der Violine in Italien und selbst
ein sehr fruchtbarer Compositeur. Als er
starb, hinterlieĂź er seinem Erben ĂĽber
1000 Stück Violin- und Flötenconcerte,
Simphonien, Quintetten, Quartetten
u. dergl. m., worunter viele von seiner
eigenen Composition waren. Auch befan-
den sich in seiner Verlassenschaft 42 Vio-
linen von Amati , Stradivari,
Gu arneri und andern guten Meistern,
wovon einzelne Instrumente bis 150 Du-
caten im Werthe geschätzt wurden.
Gerber (ErnstLudwig), Histor.-biographisches
Lexikon der TonkĂĽnstler (Leipzig 1790, Breit-
kopf, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 466.
Bondi, Clemens Abbate (Dichter,
geb. zu Mizzano im Parmesanischen
1742, gest. zu Wien 20. Juni 1822).
Er war kurz vor Aufhebung des Jesuiten-
ordens in denselben eingetreten und noch
sehr jung zum Professor der Beredsamkeit
am Seminar zu Parma ernannt worden.
Im 1.1773 dichtete er seine „Noi-nala
villa^scn'a" (?2.i'ing>1773), eine komische
Schilderung der ländlichen Freuden der
Convictualen. Nach der Aufhebimg des
Ordens schrieb er eine Ode, worin er
diesen Act Poetisch feierte, wofĂĽr ihn die
Congregation anfeindete, so daĂź sich B.
genöthigt sah, im östr.Tyrol eine Zuflucht
zu suchen. Nach einiger Zeit kehrte er
aber wieder nach Italien zurĂĽck, hielt sich
in Venedig, Mantua und dann in Mai-
land auf, wo es ihm gelang, durch seine
Geschicklichkeit u. Gelehrsamkeit die Gunst
des Erzherzogs Ferdinand, damaligen
Statthalters der Lombardie zu gewinnen,
der dem unterrichteten und sonst tadel-
losen Manne die Erziehung seiner Kinder
anvertraute. ImIahre1797 sendete ihn
der Erzherzog nach Brunn, wo er dessen
Bibliothek ordnete; und von dort aus ging er nach Wien, um die damalige
Kaiserin (1815) in der Geschichte und
Literatur zu unterrichten. Bondi schrieb
lyrische, didactische, satyrische und elegi-
sche Dichtungen, die sich vorzĂĽglich der
Gunst der Frauen erfreuten. Seine
besten Dichtungen, auĂźer den bereits
erwähnten, sind: „I,a aonvs?'5g6i<m6"
(VkueäiF 1783); — „ I.a Mcitä" (Uäi- «
lemä 1797, 8".); — „DnsFl^is« (Men
1806, O636U, 8°.); — „Zonetti
) 6 . 16
1785,1799, 8".); — ,^ os^'s"
1793, 3 Lä6., in 12°.); — „
(?g.rw3. 1773, 8".). Mehr als durch
seine Original-Dichtungen erwarb sich
Bondi einen Namen durch seine Ueber-
setzungen derAeneide von Virgil (Parma,
Bodoni, Prachtausiage, 2 Bde.), des Ge-
dichtes ĂĽber den Landbau und der Meta-
morphosen von Ovid (Parma 1806,
Bodoni, 2 Bde.) aus. Die Uebersetzung
der Aeneis vonBondi in den sogenaun«
ten vei-818oi0iti der Italiener wird von
der Kritik ĂĽber die des Annibal Caro,
welche seit drei Jahrhunderten unerreicht
dastand, gestellt. Bondi'ö Styl ist erha-
bener, schwungvoller; hingegen dĂĽrste
Caro treuer dem Original geblieben sein.
Im XI. und XII. Bde. des zu Pisa aus-
gegebenen „?3.I'NK820 äeFi' Itüliani vi-
vsnti"
stehen von Bondi Sonette, Can-
taten und andere Poesien. Bond i's ge-
sammelte Gedichte erschienen in einer
Prachtausgabe unter dem Titel: „
mi lll-c (Wien 1808,
. 6"., Vvlinxkp., 13 Nir.). Seine
poetischen Arbeiten zeichnet ein zierlicher,
leichtflieĂźender Vers u. einfach edler Styl,
der sich
vorherrschend zum Elegischen hin-
neigt, aus.
1821, 8°.). —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Volume 2
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Bninski-Cordova
- Volume
- 2
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1857
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 470
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon