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durch das bairisch-französische Heer im
Nov. 1741 und im Juni 1742, als Karl
von Lothringen, vereinigt mit dem
Fürsten von Lobkowitz, die französische
Macht unter Broglio und Vellisle
bis unter die Kanonen von Prag trieb
uud hierauf in dieser Stadt einschloß.
Broglio und Bell isle schlugen sich
mit Verlust von mehr als der Hälfte des
Heeres durch, und dies war die letzte
Waffenthat, an welcher B o r Theil ge-
nommen.
1a. äir6<?tiau äs N. 1s Dr. Nolksr
1853) VI. Lä. 8x. 672. — Do ^o
Bor, siehe auch Boor.
Vorczyczly, Franz Ignaz Freiherr
(General-Major, Ritter des Mar.
Theresienordens, geb. im Trentschiner
Comitate zu Bors iz 1725, gest. zu Bo-
browiz 19. Nov. 1792). Im I . 1741
trat er als Cornet in das Hnsaren-Reg.
Baranyay Nr. 8 ein und zeichnete sich
bei der Wiuterexpedition in Oberösterreich
uud Baiern aus. 1744 zum Oberlieut.
avaucirt, kam er zur Nheiuarmee und
focht in der Schlacht bei Piaceuza
(1746). Im siebenjährigen
Kriege machte
er als Rittmeister die Schlachten bei L o-
bositz und Prag, die Expedition auf
Berl in u. das Treffen bei Aisch (1759)
mit. Nachdem er 1771 zum Major, 1772
zum Oberftlieut. und 1777 zum Obersten
befördert worden war, that er sich beson-
ders im letzten preußischen Kriege hervor,
u.z. 1778 bei Gebersdorf, da er einen
feindlichen Victualientransport von 253
Wagen uud 476 Pferden erbeutete; bei
Dittersbach, wo er mit einer Hufareu
Division das Preuß. Regiment Thadden
sprengte, und während des Ueberfalles
beiHabelschwert (18. Jänner 1779),
da er eine feindliche Abtheilung nieder-
hieb, 354 Mann gefangen nahm und eine Kanone erbeutete. Es ward ihm dafür
das Ritterkreuz des Theresienordens und
iu Folge dessen der Freiherrnstand zu
Theil. Im 1.1784 pensionirt, zog er sich
auf seine Besitzung zurück.
Oestr. Militär-Konversations-Lerikon. Heraus-
gegeben von Hir tenfe ld und Dr. Mey-
nert (Wien 1851) I. Bd. S. 470.
Borda, Sirus(Arzt, geb.zuPavia
15. Sept. 1761, gest. zu Mailand 2.
Sept. 1824). In seiner Vaterstadt bildete
er sich
nach den berühmten Meistern sei-
nes Faches, insbesondere nach Frauk
und Tissot, aus, machte das Doctorat
und ward 1800 Professor. Sein Haupt«-
augenmerk war auf die Analyse derArzuei-
mittel gerichtet, und er brachte durch viel-
fache Beobachtungen und Experimente
heraus, daß ganz gleiche Mittel verschie-
deneHeilwirkungenhervorbringen.InGe-
meinschaft mit Ra so r i theilte B. die Heil-
mittel in stinmlirende u. antistimulirende,
welche Eintheilnng die Sanction der Er-
fahrung nicht erhielt; doch gerade die
Arbeiten dieser beiden Aerzte lieferten
den Beweis, wie groß noch das Gebiet
der medicinischen Wissenschaft sei. Borda
selbst, als sein System ihm uicht haltbar
schien, war in seineu Grundsätzen so streng,
daß er kurz vor seinem Tode alle jene
Schriften, deren Inhalt ihm durch die
Erfahrung widerlegt schien, zum Feuer
verdammte. Doch hatte sich der Ruf
seiner Heilmethode und seiner glücklichen
Curen indessen so verbreitet, daß die
Kranken aus der Lombardie, Genua uud
Piemont schaarenweise zu ihm strömten,
um seinen Nath einzuholen. Nachdem
1814 die Lombardie an Oesterreich ge-
kommen war, ließ er
sich bleibend in Mai-
land nieder, wo er auch starb. — An-
dreas (geb. zu Pavia 1765, gest. 1835).
Bruder des Vorigen. Trat als Jüngling
in den Prediger-Orden, legte im Kloster
6. ?i6tro mkrt^rs zu Barlassiua das
Noviziat ab, wurde alsdann in's Convent
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Volume 2
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Bninski-Cordova
- Volume
- 2
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1857
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 470
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon