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ist noch heut bei dem fĂĽhlbaren Mangel
eines auf Grundlage amtlicher Quellen
gearbeiteten topographischen General-
Lexikons der Monarchie gut brauchbar.
Crusius selbst wurde dafĂĽr auf man-
nigfache Art von seinem Kaiser und von
fremden FĂĽrsten ausgezeichnet.
Annalen der Literatur und Kunst in dcn östr.
Staaten (Wicn, I. V. Degen, 4".) 1803,
Intelligenzblatt, Zp. 149. — 1804, Hanpt-
l'latt, S. 13. — 1805, Hanptblatt, T. 236 n.
Intelligenzblatt, Sp. 16, 175. — Oestr. 3ia-
tional-Encyklopädie (von Gräffer u. Czi-
kann), (Wien 1837, tt Bde.) I. Vd. S. 620.
Csacslo, Emmerich(N ech tsgelehr-
t e r, geb. zuWaitzen inl Pesther Comitat
Ungarns 5. Nov. 1804). Sein Vater
Michael war Lehrer an der Waitzner
Nationalschnle. Sein Sohn zeigte schon
frĂĽh solche Lernbegierde, daĂź Ladislaus
Kä!Nl1nhä.zv, Bischof vou Waitzen, den
ausgezeichneten Knaben unter seine Auf-
sicht nahm und fĂĽr dessen fernere Aus-
bildung Sorge trug. Das Gymnasium
und die ersten zwei Jahrgänge der Phi-
losophie, mit Ausnahme der vierteuGrarn-
matikalclasfe, die er der deutschen Sprache
wegen in Ofen hörte, besuchte er in sei-
ner Vaterstadt. Um den 3. Jahrgang
der Philosophie fortzusetzen, ging er, 16
Jahre alt, nach Pesth, wo er eifrig den
Studien oblag und nebenbei fleiĂźig Mu-
sik trieb. FĂĽr letztere erwachte insbeson-
dere seine Neigung, seitdem er in Pesth
den damals 11jährigen Franz Liszt, den
alsdann so bedeutend gewordenen Ton-
heros spielen gehört und von ihm entzückt
worden. Mit 20 Jahren (30.Oct. 1823)
erhielt er die philosophische uud einige
Jahre später (1828) die juridische Doc-
torswĂĽrde. Nuu bewarb er sich um die
mittlerweile erledigten Lehrkanzeln fĂĽr
Naturrecht uud öffentliches ungarisches
Recht an den Akademien von PreĂźburg
und Kaschau und erhielt letztere. Bald
daranf wurde er ĂĽber eigenes Ansuchen an die Naaber Akademie versetzt, bis
er 1847 zum Vorsitzer der Schulcommis-
sion ernannt, nach Ofen ĂĽbersiedelte. Auch
hatte ihn das Raaber Comitat zum Mit-
glied jener Deputation ernannt, welche
auf dem Landtag ^ou 1843 die Angele-
genbeil der Volkserziehung vertrat. Sein
Plan wurde vou der Deputation und
dcmComitaleaugeuommen. C. veröffent-
lichte ibn in der Zeitschrift „VNuZ -, d.i.
Welt, fĂĽr welche er, so lange sie unter
Leitung des Grafen Aurel Deffewffv
staud, arbeitete. Auch sonst noch war C.
als Schriftsteller thätig. Seine erste Ab'
Handlung: „ M ^'-om/üail ?'an a ^a/<i/-
bttnteits.5 a bl'iMs^", d. i. I n welchem
Verhältnisse steht die Todesstrafe zum Ber-
gehen, wurde in der Zeitschrift „sas",
d.i. Adler(1832) abgedruckt.— Seine im
uämlicheu Jahre verfaßte Kritik über ei-
nige uaturrechtliche Schriften des An-
dreas Kunoß erschien erst 1842; — in
dem Jahrgange 1836 n. 1897 des „Inäo-
rQä.n^tHi"^. d. i. Magazin für Wissen-
schaft erschien: ..öels^et^ e? te?-«iö.?^6ii
d. i. Einleitung in das Naturrecltt und
das reiue allgemeine Naturrecht ^ein
Separatabdruck (Naab 1839^; — sein
bedeutendstes Werk ist: ^Mnteto/o^i ei-
d. i. Strafrechtliche Theorien mit RĂĽcksicht
auf die Strafartcn, besonders auf die
Todesstrafe, wie nämlich dieselbe bei al-
ten und nenereu Völkern ausgeübt wor-
den. 2 Bde. (Naab und Wien 1843), wel-
ches die Anerkennung der mig. gel. Aka-
demie fand und dem die Ebre ward, vou
Sr. Majestät dem Kaiser in die Privat-
bibliothck aufgenommen zu werden. Anck»
auf dem Gebiete der Belletristik bewegte
sich C. und erschien vou ihm im ^ t k e -
naeuin" des Jahres 1838 unter dem
Pseudouym Paul Szcidi die Novelle:
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon