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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Volume 3
Page - 181 -
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Page - 181 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Volume 3

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181 Kudlicz an, der D. mit Rath und That beistand, so daß er schon 1837 debutiren konnte nnd mit 15 Thalern monatlicher Gage engagirt wurde. Bald daranf ging Dawison nach Wilna, wo er zwei Jahre lang Alles spielte und in dieser Zeit den Grund zu jener Vielseitigkeit legte, die er später zu seinem Nachtheil cultivirte, indem er in jeder Nolle Ein- zelnes genial, aber keine Nolle vollendet spielt. Bald bekam er einen Nuf für erste Fächer auf die polnische Bühne in Lemberg (1838), wo er zugleich auch als Oberregisseur fungirte. Ununterbrochen trieb er sprachliche Studien, und bildete sich in der deutschen, englischen und fran- zösischen Sprache aus, deren Dichter er im Original las. Blieben die Werke Shakspeare's, Lessings, Goethe's und Schillers nicht ohne Einfluß auf sein Darstellungstalent, so waren es hauptsächlich die Gastspiele Löwe's uud der Frau Rettich auf der deutschen Bühne in Lemberg, welche in D. den Entschluß hervorriefen, zur deutschen Bühne überzugehen. Tiefen Gedanken fest im Auge, unternahm nun Dawison eine Kunstreise nach Frankreich und Deutfchland.InParis studirte erBouffe, Lemaitre, die Rachel, Samson, in Teutschland die Koryphäen der Bühnen zn Berlin, Dresden, München, Stuttgart, zu- letzt uud am längsten in Wien. Von seiner Kunstreise nach Lemberg zurückgekehrt, ging er an die Bewältigung des deut- schen Idioms, das dem Slaven manche Schwierigkeiten bot, sollte er es als Büh- nensprache gebrauchen können. Was in einzelnen Berichten von einem Wahnsinn, in den er nach dieser seiner Rückkehr ver- fallen sein soll, gefabelt wird, widerrief D. selbst in einem Briefe aus Dresden im Juli 1855. Er debutirte auf der deutschen Bühne in Lemberg, der Erfolg war gün- stig. Er verließ nun Lemberg und das polnische Theater (1847), giug nach Breslau, ohne bort cm Gastspiel durch- zusetzen; sein Aufenthalt in Berlin in jener Zeit war noch trauriger, denn Dawison hatte durch einen Fall das Bein verrenkt und lag 4 Monate im Krankenhause. Nach seiner Genesung gab ein Besuch bei Louis Schneider seinem Geschicke die Wendung. Schnei- der gab D. einen Brief au den Hambur- ger Theater- Direetor Maurice und so kam D. uach Hamburg und dort bleibend auf die deutsche Bühne. D. spielte den „alten Studenten" in dem gleichnamigen Stücke von Maltiz. Der Erfolg war vollständig. D. wurde nun für 36 Gast- rollen engagirt und in allen blitzten die Funken des Genius durch. Publicum und Kritik waren von der neuen eigenthümli- chen Erscheinung so berauscht, daß erste- res wie immer blind in die Beifalls- trompete stieß, letztere über den genialen Einzelnheiten die Gesundheit eines ruhi- gen Urtheils verlor und sich durch eine uie dagewesene Bewunderungswuth um alles Ansehen brachte. Einige Zeit noch blieb D. iu Hamburg., dann folgte er einer Einladung Holbeins an die Wiener Hofbühne. Der Erfolg eines günstigen Gastspiels war das Engagement am Burgtheater mit sehr hoher Gage und auf viele Jahre. Als Laube D.'s Taleut erkannte, ging er aufDawisons Princip der Menschendarstellung ein, und bald umschloß D. einen Kreis von Rollen, wie er bei denDarstellern derNeuzeit zuden Seltenheiten gehört und— aber in anderer Richtung — nur bei Maximilian Korn sich wiederholen dürfte. Auch in Wien gab es für D. keinen Beifall mehr, nur Be« wunderuugssieber hielten Publicum und Kritik gefesselt. Bäuerle's Theaterzei- tung wagte es, sich — doch nur bis 1857 — von dieser Epidemie frei zu halten, zollte Anerkennung den Leistun« gen, war aber nicht blind für die Män- gel. Im Vommer 1852 gastirt? Dawi«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Volume 3
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Coremans-Eger
Volume
3
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1858
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
456
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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