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seiner ungarischen Sprachlehre noch
mehrere ästhetische, geschichtliche und phi-
losophische Arbeiten hinterlassen. Er
wird ftir den besten Lyriker feiner Zeit
gehalten.
iäöi^, d. i. Handbuch dcr ungar. Sprache
und Literatur seit dcr Schlacht bei Mohatsch
bis auf die neueste Zeit (Pefth 1865—1857,
Heckenast, 2 Bde., gr. 3".) I. Bd. S. 584. —
Toldy (Franz), Handbuch der ungar. Poesie.
In Verbindung mit Iul . Feny6ry heraus-
gegeben (Wien und Pesth 1828, Kilian und
Gerold, 8"., 2 Bde.) I. Bd. S. I.11I. 230.
II . Bd. S. 383. Toldy schreibt über D.:
„D. gab seinen Liedern eine den Magyaren
noch unbekannte Form. Er ist mit Anyos
ziemlich analog, beide sind sentimental, beider
in Sehnsucht schmelzende Seele elegisch ge-
stimmt. Anyos jedoch durch Reflexion gemil-
dert, durch Phantasie an Bildern reicher:
Day la glüht tiefer, ist durchaus Empfindung
und diese so überwiegend, baß er sich weder
bis zur Reflexion faßt, noch bei Schilderung
seines Seelenzustandes sich objectiver Mittel,
z. B. von außen genommener Bilder bedient;
er dichtet immer aus sich heraus, daher ist er
auch gedrängter als Anyos. Einige Lieder
Dayka's anakreontischer Form sind in leich-
terem Style gedichtet und recht artig. Seine
Sprache ist gewählt, sein Vers durchaus auf
bedeutendem Grade der Correctheit und Ele-
ganz." — Archiv für Geographie, Historie,
Staats- u. Kriegskunst (Wien 1817, Strauß,
4°.) VIII. Jahrg. S. 334. - Ersch ( I . S.)
und Gruber ( I . G ) , Allgemeine Encyklo-
pädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig
1822 u. f., Gleditsch, 4".) I. Section.
XXIII. Bd. S. 234. — 2123721- ir6k.
.sakab ss Dawislik ^625«/, d. i. Ungr. Schrift-
steller. Sammlung von Lebensbeschreibungen.
Von Jakob Ferenczy u. Joseph Daniel ik
(Pefth 1856, Gust. Emich) S. 97. — Oestr.
National-Encyklopädie (von Graf f er und
Czilann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Vd.
S. 688 lG raff er behandelt in seiner Oeftr.
National - Encyklopädie zwei Personen des
Namens Dayta, einen Gabriel T. und einen
Georg Tayta von Ujhely. Tiefe beiden
sind identisch, was sich aus einer aufmerksamen
Vergleichung der Lcuenssttzzen von selbst er-
gibt. Wahrscheinlich entstand der Irrthum
durch die falsche Angabe des Taufnamens
und des Prädikates Ujhely). — Meyer
<I.), Das große Conversations - Lexikon für gebildete Stände (Hildburghaufen 1845,
Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII . Bd. 3. Abtheil.
S. 1062. — Kertbäny (K. M.), Album
hundert ungarischer Dichter (Dresden und
Pesth 1854,16°.) S. 31 u. 495. — Port rät .
Von Kazinczy gezeichnet, von Gerftner ge^
stochen. Motto: Hunc tkntuni populo iuc»u-
«traruut f.-Ua. I'i^. ^Vor der von Kazinczy
veranstalteten Ausgabe von T.'s Gedichten.
Kazin c; y besorgte die Ausgabe der Gedichte
auf Grundlage eines von D.'s Hand geschrie-
benen Exemplars seiner Gedichte, welches der
Tichter V i räg in Ofen besaß, und es Ka-
zinczy schenkte. Fünf bis sechs Stücke ließ
Kazinczy theils ihres Inhalts wegen, theils
weil sie sehr lückenhaft waren, weg. Tas la-
teinische Gedicht: vesoriptio veri5 war so
unleserlich geschrieben, daß KazinczY Vieles
selbst suppliren und durch Andere suppliren
lassen mußte.)
H M , Franz von (ung. Landtags»
deputirter und Iustizminister im
ersten ungar. Ministerium 1848, geb. zu
Kehida 1803). Stammt aus alter adel.
Familie. Besuchte die Schulen zu Naab,
studirte die Rechte und wurde bei der
MmücipalbeHorde verwendet. Beredsam-
keit, gründliche Kenntnisse, Vaterlands
und Freiheitsliebe hoben ihn bald zu ei-
ner allgemein bekannten und geachteten
Persönlichkeit empor. Auf dem langwie-
rigen Landtage von 1832/6 redete er vor-
züglich im Interesse der unterdrückten
Landleute, über Urbarial - Fragen und
über die Angelegenheiten der Polen, und
bei jeder wichtigen Frage war seine Aeu<
ßerung entscheidend. Von dem auf dem
Landtage 1833/40 zur Abfassung eines
Straf-Gesetzbuches erwählten Landes-
Ausschusse war er das ausgezeichnetste
Mitglied. Die Codification war haupt-
sächlich das Feld, wo er bei seiner wissen-
schaftlichen Ausbildung, seiner Logik, sei-
nem gefälligen und inhaltschweren Vor-
trag mit dem größten Ersolg sich bewegte.
Mer der Gedanke, der viele seiner Lands-
leute erfüllt, nur die allmälige Magyari-
sirung des ganzen Landes könne zum
Heile führen, war die leitende Triebfeder
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon